„Einfach zu viel“ - Medienprofi warnt: 12-Jährige glotzen 7 Stunden auf Bildschirme
Welche körperlichen und psychischen Folgen kann eine Mediensucht haben und wie wirkt sie sich auf das soziale Umfeld aus?
Das Spektrum der Folgen, welche durch Mediensucht entstehen, ist breit gefächert. Körperliche Auswirkungen einer pathologischen Mediennutzung können Schlafstörungen, Haltungsschäden und Kurzsichtigkeit umfassen. Zudem kann eine Kombination aus mangelnder Bewegung und ungesunder Ernährungsweise zu einer generellen Verschlechterung der gesundheitlichen Verfassung beitragen. Abhängig von den konsumierten Inhalten variieren die psychischen Folgen von einer verkürzten Aufmerksamkeitsspanne bis hin zu Depressionen und einer deutlichen Veränderung des eigenen Wesens.
Wenn die Nutzungszeit steigt, leiden oft andere Tätigkeiten darunter. Dies kann Schule, Arbeit oder Hobbys betreffen, was wiederum zu schlechteren Leistungen in diesen Bereichen führen kann. Zudem kann es zu sozialer Isolation kommen, da die Interaktion mit anderen Menschen zunehmend durch die Interaktion mit Medien ersetzt wird. Die Folgen können einen Teufelskreis bedingen, der zu einem verstärkten Rückzug in die virtuelle Welt führt.
Welche Rolle spielt die Medienkompetenz bei der Prävention von Mediensucht und wie kann man sie im Alltag fördern?
Medienkompetenz ist ein zentraler Bestandteil bei der Prävention von exzessivem Medienkonsum. Sie umfasst nicht nur die Fähigkeit, technische Geräte zu bedienen, sondern auch die essenzielle Kompetenz zur Selbstregulation. Diese Fähigkeit erlaubt es uns, unser eigenes Verhalten kritisch zu hinterfragen und bei Bedarf anzupassen. Ein nützliches Hilfsmittel hierbei kann etwa ein Timetracker auf dem Smartphone sein, der uns deutlich macht, wie viel Zeit wir tatsächlich vor dem Bildschirm verbringen.
Die Förderung der Medienkompetenz im täglichen Leben kann schrittweise erfolgen. Es ist von großer Bedeutung, sich bewusst zu machen, was das Leben lebenswert macht und welche Dinge uns persönlich Freude bereiten. Dies kann dazu beitragen, die eigene Neugier zu beleben und die Bildschirmzeit zu reduzieren.
Sollten Schwierigkeiten auftreten, den Medienkonsum eigenständig zu reduzieren, ist es ratsam, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es existieren zahlreiche Beratungsstellen und Therapieangebote, die Unterstützung bei der Bewältigung einer Medienabhängigkeit bieten können. Durch die Kombination aus Selbstreflexion, bewusster Lebensgestaltung und gegebenenfalls professioneller Unterstützung lässt sich die Medienkompetenz stärken und ein gesunder Umgang mit Medien fördern.
Häufig gestellte Fragen zu diesem Thema
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Familienpsychologin, kognitive Verhaltenstherapeutin, Bestseller-Autorin und zweifache Mutter
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