Zwischen Titeleuphorie und Lebensrealität: Marco Reus jubelt – seine Frau teilt spannende Theorie zur US-Kultur
Für Familie Reus sind die USA mehr als nur Fußball: Die Familie entdeckt eine völlig neue Kultur und Scarlett Gartmann hat eine spannende Theorie.
Los Angeles – Nach nur vier Monaten dürfen Marco Reus und Ehefrau Scarlett Gartmann das erste Mal feiern. Am Wochenende holte der ehemalige Star von Borussia Dortmund mit LA Galaxy seine erste Meisterschaft überhaupt. „Ein Moment, den wir niemals vergessen werden“, schreibt die Ehefrau des 35-Jährigen überglücklich unter die Bilder des Paares und seiner Kinder. Doch neben der Titeleuphorie hat die Familie noch immer einen völlig neuen Alltag zu bewältigen und Scarlett Gartmann teilt fleißig Eindrücke zur US-Kultur – mit einer interessanten Theorie.
Scarlett Gartmann findet: „So unfassbar freundlich, die Amerikaner“
Vor einigen Tagen teilte das Model einige Videos bei einem Abendspaziergang und zeigte sich überrascht von der Offenheit der US-Amerikaner. Das hat für die 31-Jährige einen ganz bestimmten Grund: „Die sind einfach so unfassbar freundlich, die Amerikaner. Ich glaube, es liegt auch ein Stück weit an der Grunderziehung und auch am Schulsystem, weil die Kids ja jedes Jahr quasi neu gemischt werden – also es ist nicht so, dass die Kinder in ihrem Klassenverband sind und es gibt ja auch in dem Sinne keine Haupt- und Realschule oder Gymnasium, wie bei uns, sondern es gibt Gesamtschulen und dann werden die differenziert in den einzelnen Fächern, dass sie Kurse haben und dadurch sind die Kids immer wieder auf sich gestellt. Die müssen immer wieder neue Freundschaften schließen oder sich in ihren Klassen zumindest immer wieder neue Freunde suchen.“
Auch in der Vorschule – die Phase, in der sich gerade die älteste Tochter des Paares befindet, – werden die Kinder bereits gefordert. „Die müssen irgendwelche Sachen vortragen, zusammen singen und viel frei reden. Ich glaube, dadurch sind die super offen, weil es einfach von dem Schulsystem schon so gepusht wird, dass die super schnell connecten [...]. Und bei uns passiert das ja eigentlich viel viel später. Wir sind ja eigentlich immer ganz wohlbehütet. Erste bis vierte Klasse sind wir in unserem Klassenverband, fünfte bis dreizehnte, oder zumindest bis zur zehnten [...], und man hat gar nicht diesen Change, dass man immer wieder neu connecten muss und ich glaube, dass es echt daran liegt.“
Völlig neue Denkweise: „Lasse das zu, was ich früher boykottiert habe“
Dabei ging die Influencerin zum wiederholten Male darauf ein, dass dieser kulturelle Aspekt auch für ihre eigene Persönlichkeit eine große Herausforderung darstellt: „Ich muss nämlich auch sagen, ich bin eine, die es liebt, in ihrer Komfortzone zu bleiben und komm da auch nicht gerne raus, das muss ich schon offen zugeben. Die letzten 20 Jahre hab ich vielleicht drei neue Leute kennengelernt, weil ich irgendwie Null Komma Null offen dafür bin und immer so in meiner kleinen Bubble bin und da auch total happy.“
Doch seit ihrer Ankunft merkt die Pferdeliebhaberin, dass es ohne ein kleines Umdenken nicht geht: „Hier wird man ja auch komplett ins kalte Wasser gestoßen und ich muss sagen, mir tut das total gut und ich merke auch selber, dass ich viel offener werde und das zulasse, was ich früher komplett boykottiert habe.“ Auch ihre Negativität wolle sie ein wenig loslassen und sich zum Beispiel mehr darauf fokussieren, einfach mal ein Kompliment zu machen. „Man freut sich darüber und wie oft denkt man sich selber: ‚Die hat aber schöne Haare oder schöne Augen‘, aber man würde es nie sagen und warum? Das tut der anderen Person so gut.“ Nordamerika ist für Familie Reus keineswegs nur ein (Fußball)Abenteuer, sondern eine Möglichkeit, den eigenen kulturellen Horizont zu erweitern – auch wenn es schwerfällt. (jb)