Eine 15-köpfige Entenfamilie verirrte sich am Montag ins Holzkirchner Ortszentrum und drohte dort unter die Räder zu kommen. Der Polizei gelang es, die Entenmama und ihre 14 Küken einzufangen und am Erlkamer Weiher, ihrem Zuhause, wieder auszusetzen. Wie sie es den Ort geschafft haben, ist ein Rätsel.
Holzkirchen – Eine Entenfamilie watschelt munter auf der Wilhelm-Leibl-Straße: Eine Anwohnerin machte am Montag (28. April) in der Früh eine ungewöhnliche Tierbeobachtung – ungewöhnlich für das Holzkirchner Ortszentrum. Nicht weniger als 14 Entenküken irrten hinter ihrer Mutter durch das Wohngebiet zwischen Flinspach-Spielplatz und Hallenbad Batusa. Die Anwohnerin fürchtete, angesichts des Verkehrsaufkommens, um das Wohl der Tiere. Ganz offenbar hatte die Enten-Mama die Orientierung verloren.
Eine Polizeistreife entdeckte die Tiere dann auf dem Baustellen-Areal der Holzkirchner Mittelschule in der Baumgartenstraße. Jagdsachbearbeiter Matthias Büch eilte mit großem Fangkescher und Kartons herbei. Gegen Mittag gelang es, die Tiere unverletzt in zwei „Reisekartons“ zu verfrachten. „Die Mutter in einem Karton, die Küken im anderen“, berichtet Büch.
Als nächstmöglichen Auswilderungsplatz fassten die Beamten den Dorfweiher in Erlkam ins Auge – ein Zufallstreffer. „Die sind aus den Kartons raus und sofort munter herumgeschwommen“, berichtet Büch. Wie sich zeigte, wohnt die (alleinerziehende) Mutter mit ihrem sehr zahlreichen Nachwuchs just in Erlkam; auf dem Weiher schwimmt sogar eine mit Stroh ausgekleidete „Enten-Villa“. „Da sind sie ja wieder“, sagten Anwohner zu den Polizisten.
So endete ein riskanter Familienausflug ohne Verluste, hinterlässt aber ein Fragezeichen. Wie kam die Entenmutter auf die Idee, ihren Küken, die noch nicht flügge sind und nur watscheln können, eine so lange Reise zuzumuten? Viel befahrene Straßen waren zu queren, allein die Luftlinie zwischen Erlkam und dem Holzkirchner Ortszentrum kommt auf 2,35 Kilometer. „Unsere Fragen wollte die Entenmutter nicht beantworten“, sagt Büch.
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