Mehr Betreuung, höhere Kosten: Das Fazit des Kinder- und Jugendfördervereins Wolfratshausen für 2023
Als Anlaufstelle für Hunderte Familien war der Kinder- und Jugendförderverein auch im Jahr 2023 schwer beschäftigt, berichten deren Chefs dem Wolfratshauser Stadtrat.
Wolfratshausen – Viele Zahlen und Säulendiagramme präsentierte der Geschäftsführer des Kinder- und Jugendfördervereins, Fritz Meixner, jüngst vor dem Kulturausschuss des Stadtrats. Demnach stehen im abgelaufenen Haushaltsjahr Einnahmen in Höhe von 5,76 Millionen Euro einem Ausgabenvolumen von 5,81 Millionen Euro gegenüber. Davon entfallen 3,78 Millionen Euro auf Personal; die Betriebskosten betragen rund 2,1 Millionen Euro. Zum Vergleich: 2022 lagen Einnahmen und Ausgaben noch bei jeweils rund fünf Millionen Euro. Das letztjährige Defizit wird über einen positiven Kontostand ausgeglichen.
Erleichtert nahm Meixner zur Kenntnis, dass die Zuschüsse und Fördermittel gestiegen sind. So erhöhte sich die kindbezogene Betriebskostenförderung innerhalb eines Jahres von 1,1 auf 1,2 Millionen Euro. Der Freistaat fördert die Wolfratshauser Jugendarbeit nunmehr mit 546 000 statt bisher 424 000 Euro. Der Landkreis unterstützt die offene Jugend- und Sozialarbeit an Schulen mit rund 173 000 Euro. Der Zuschuss der Stadt Wolfratshausen belief sich 2023 auf 765 000 Euro. „Die Stadt wird diesen Verein nicht im Stich lassen, weil er wahnsinnig viel leistet“, versprach Stadtrat Dr. Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste). Zudem verwaltet der KJFV die Stiftung für Kinder und Jugendliche in Geretsried/Wolfratshausen, die seit ihrer Gründung 67 425 Euro für karitative Zwecke ausgeschüttet hat.
Nach dem Geschäftsbericht gab Meixner die vorläufigen Anmeldezahlen für die Angebote der Mittagsbetreuung und die Unterbringung von Grundschülern in Kinderhorten bekannt. Demnach werden in diesem Herbst 180 Kinder die ersten Klassen der beiden Grundschulen am Hammerschmiedweg und in Waldram besuchen. 132 davon sind für die Kinderhorte und die Mittagsbetreuung angemeldet. Insgesamt werden in den Kinderhorten Waldram, Wolfratshausen und Weidach inklusive der integrativen Aufnahmen von 34 Kindern mit Förderbedarf derzeit 291 Hortplätze benötigt.
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Dabei übersteigt einzig die Nachfrage für Betreuungsplätze an der Grundschule Waldram das Angebot. „Da haben wir ein Problem, weil es dort derzeit zu wenige Abgänger aus den vierten Klassen und sehr viele Neuanmeldungen für das neue Schuljahr gibt“, so Meixner.
Der von Dritter Bürgermeisterin Annette Heinloth (Grüne) geleitete Ausschuss beauftragte den KJFV einstimmig, in enger Kooperation mit den Schulleitern und der Stadt Wolfratshausen kurz- und mittelfristige Lösungsansätze zu erarbeiten.
Am Ende der Sitzung stellte sich der neue stellvertretende Geschäftsführer des KJFV, Walter Bernlochner, dem Gremium vor. Der 55-Jährige übernahm im September die pädagogische Leitung des Fachbereichs Kinder. Er arbeitete zuvor in Jugendämtern in Rosenheim und Leipzig. „Ich bin beeindruckt von der Effizienz des Kinder- und Jugendfördervereins“, sagte der Diplom-Sozialpädagoge nach seinem Einstand.
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