Als Müller und Bayern gegen Inter eine „Alptraum-Nacht“ erlebten
Wenn der FC Bayern auf Inter trifft, kommt bei den Münchnern unweigerlich die Erinnerung an eine der bittersten Niederlagen der Vereinsgeschichte hoch.
München – Es war der 22. Mai 2010, Champions-League-Finale, Estadio Santiago Bernabéu: der FC Bayern gegen Inter Mailand!
Thomas Müller wird sich noch bestens zurückerinnern können. Der 35-Jährige, der am Mittwoch (21 Uhr, alle TV-Infos) im Viertelfinal-Rückspiel im San Siro in der Startelf stehen könnte, stand damals noch ganz am Anfang seiner Karriere und an jenem 22. Mai 2010 in Madrid 90 Minuten auf dem Rasen.
Aus dem aktuellen Kader des FC Bayern ist Müller der einzige Akteur, der damals schon dabei. Nicht einmal Manuel Neuer war seinerzeit schon bei den Münchnern; der Torhüter wechselte erst 2011 von Schalke 04 zum deutschen Rekordmeister.
Inter Mailand bescherte dem FC Bayern eine „Alptraum-Nacht“
Nach 2001 stand der FC Bayern 2010 zum ersten Mal wieder in einem Endspiel um den Henkelpott. Doch das von Trainer José Mourinho angeführte Inter setzte sich dank zweier Tore von Diego Milito mit 2:0 durch und stemmte den Pokal in den Madrider Nachthimmel – der FC Bayern erlitt eine der bittersten Niederlagen seiner Vereinsgeschichte.
Der Corriere della Sera schrieb von einer „Alptraum-Nacht für Bayern“. Der Spiegel befand: „Den Münchnern fehlten Reife, Cleverness – und eine gute Innenverteidigung.“
Müller und seine jungen Kollegen scheiterten an Inter
Müller war damals gerade mal 20 Jahre alt und wie einige seiner Kollegen noch nicht am Peak angekommen; die Startelf des FC Bayern war knapp über 28 Jahre alt, Inters etwas über 30 und damit zwei Jahre älter. Außerdem fehlte im Finale aufseiten der Münchner mit dem gesperrten Franck Ribéry ein absoluter Leistungsträger.
„Wir haben eine junge Mannschaft und noch nicht viel Erfahrung, vielleicht muss man das verstehen“, so Arjen Robben, seinerzeit 26, kurz nach der Niederlage.
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„Es war die erste Saison unter Louis van Gaal. Wenn man sich das Umschaltspiel und das Verteidigen ansieht, da war mehr möglich“, konstatierte Philipp Lahm unlängst rückblickend bei Prime Video. Man habe sich erst noch an den neuen Spielstil gewöhnen müssen, so Lahm.
Eine Saison später standen sich der FC Bayern und Inter erneut in der K.-o.-Runde der Champions League gegenüber. Nach einem 1:0 im Hinspiel in Mailand schieden die Münchner im Achtelfinale doch noch aus, weil in der Allianz Arena das Rückspiel gegen die Nerazzurri mit 2:3 verloren ging – dabei ist Müller ebenfalls der einzige aktive FCB-Profi, der daran noch Erinnerungen hat.
Aus den Rückschlägen gegen Inter entsprang der große Triumph
Die Rückschläge gegen Inter ließen den FC Bayern aber nur stärker werden. 2012 erreichten die Münchner mit Coach Jupp Heynckes das „Finale dahoam“, das auf bittere Art und Weise im Elfmeterschießen gegen den FC Chelsea verloren wurde.
Dafür folgte der große Triumph ein Jahr später: Im Wembley-Stadion in London machte Heynckes mit seiner Truppe gegen Borussia Dortmund nicht nur den ersten Champions-League-Titel nach zwölf Jahren Durststrecke, sondern auch das erste Triple der Vereinsgeschichte perfekt.
Noch träumt der FC Bayern von einem weiteren Triumph in der Champions League. Nach dem 1:2 im Viertelfinal-Hinspiel in München braucht Trainer Vincent Kompany mit seiner Mannschaft am Mittwoch in Mailand jedoch eine Aufholjagd, um den Traum vom „Finale dahoam 2.0“ zu wahren.
Vom Ausgang des Rückspiels im San Siro ist auch abhängig, ob Müllers Reise mit dem FC Bayern in der Champions League endgültig zu Ende geht oder es noch ein „Happy End“ am 31. Mai in der Allianz Arena geben kann.