Flüsse, Landkreise, Warnstufe: Karte zeigt aktuelle Hochwasserlage in Deutschland im Überblick

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Die Hochwasserlage in weiten Teilen Deutschlands spitzt sich weiter zu. Unsere Warnkarte hilft dabei, die Übersicht zu bewahren.

Frankfurt – Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen – diese Bundesländer sind am stärksten von einem Wetter-Tief betroffen, das für heftige Gewitter und Dauerregen und damit für einen Ausnahmezustand in Teilen Deutschlands sorgt.

Nach Dammbrüchen zogen reißende Flüsse durch Städte und Dörfer. Die Naturgewalt vernichtet viele Existenzen. Erste Menschen wurden bereits am Freitagabend aus der Bodenseeregion evakuiert, mittlerweile holen Retter Menschen mit Booten und Hubschraubern aus Häusern und von Dächern. Auch der ADAC hilft mit Helikoptern. Experten sprechen vielerorts von einem Jahrhunderthochwasser. Und die Pegel steigen im Süden und Osten oftmals noch bis Sonntag weiter.

Ortschaften in Süddeutschland unter Hochwasser – Karte und Bilder zeigen das Ausmaß

Etliche Ortschaften sind überflutet, in Bayern ist die Lage besonders schlimm. In fünf Landkreisen herrscht der Katastrophenfall, nach dem Dammbruch im Landkreis Augsburg müssen ganze Ortsteile abgeriegelt und evakuiert werden. „Es ist nicht mehr ausreichend, sich in höhere Stockwerke zu begeben“, hieß es dazu vom Landratsamt in Augsburg. Es herrscht Lebensgefahr. Erst vor wenigen Tagen starb eine Frau bei einem Unwetter im Saarland.

Eine Bundeswehrsprecherin kündigte Hilfsaktionen in Bayern an. „Rund um Günzburg werden Decken und Feldbetten verteilt. Im Landkreis Aichach-Friedberg werden in den nächsten Stunden etwa 50 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten als „helfende Hände“ erwartet.

Hochwasser-Karte für Deutschland – Unwetter sorgen für Ausnahmezustand

Unsere Karte enthält alle Flüsse, alle Städte/Landkreise und auch die Warnstufen. Wir aktualisieren die Daten und Warnstufen weiter regelmäßig, bis sich die Lage wieder entspannt hat. 

Bayern und BaWü massiv betroffen – Dauerregen und kein Ende in Sicht

Am Samstagnachmittag galt noch für Regionen in mehr als zehn Landkreisen in Baden-Württemberg und vor allem Bayern die höchste Unwetterwarnstufe vier wegen ergiebigen Dauerregens. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Offenbach war hiervon ein breiter Streifen von Pfaffenhofen bis zum Bodensee betroffen. Von heftigen Gewittern seien Teile von Sachsen-Anhalt und Sachsen betroffen.

Bei den heftigen Niederschlägen in Bayern und Baden-Württemberg waren seit Freitagmorgen teils Regenmengen von 130 Litern und mehr pro Quadratmeter gefallen. Seit 8.00 Uhr am Freitag wurden im bayerischen Sigmarszell-Zeisertsweiler nach Angaben des DWD in Offenbach 135 Liter binnen 24 Stunden gemessen. In Kißlegg in Baden-Württemberg seien es 130 Liter gewesen.

Bayern und Baden-Württemberg besonders betroffen – dramatische Hochwasser-Lage

Den Schutz einer Schule an der Schussen im Bodenseekreis musste die Feuerwehr am Samstag aufgeben. Die Schule im Ortsteil Kehlen in Meckenbeuren sei nicht mehr zu halten gewesen, sagte ein Sprecher. Auch die verbauten Sandsäcke hätten das Wasser nicht aufhalten können. Wegen akuter Überflutungsgefahr wurde am Freitagabend rund 1300 Menschen in Meckenbeuren geraten, ihr Zuhause zu verlassen. Die Lage habe sich zwischenzeitlich ein wenig entspannt, sagte der Feuerwehrsprecher. 

Die Hochwasserlage im Landkreis Ravensburg ist nach Angaben des Landratsamtes weiterhin angespannt. 890 Rettungs- und Notfalleinsatzkräfte seien vor Ort im Dauereinsatz. Der aktuelle Einsatzschwerpunkt sei das Allgäu. Bislang sei die Feuerwehr im Landkreis zu etwa 850 Einsätzen ausgerückt. Wie das Landratsamt mitteilte, kam es zu Schäden durch Hangrutsche und unterspülte Straßen. 

Ein Mensch trägt eine Person durch Hochwasser in Albershausen im Landkreis Göppingen (Baden-Württemberg). Hier wurde auch ein Minigolfplatz überschwemmt.
Ein Mensch trägt eine Person durch Hochwasser in Albershausen im Landkreis Göppingen (Baden-Württemberg). Hier wurde auch ein Minigolfplatz überschwemmt. © Woelfl/SDMG/dpa

Wetter-Warnungen auch für den Osten Deutschlands

In Memmingen ist wegen des Hochwassers die Justizvollzugsanstalt (JVA) geräumt worden. Rund 100 Häftlinge – darunter etwa 20 Frauen – wurden auf die Gefängnisse in Landsberg, Kempten und Aichach verteilt, wie die Leiterin der JVA Memmingen und Kempten, Anja Ellinger, am Samstag auf Anfrage mitteilte. 

Die Autobahn 3 in Bayern nahe Regensburg war komplett überflutet und musste am Samstag in beide Richtungen gesperrt werden. Auch in Sachsen und Sachsen-Anhalt bereitete man sich auf zahlreiche Einsätze vor. In Sachsen-Anhalt scheint sich die Lage jedoch entspannt zu haben. Dagegen gibt es weiter Warnungen auch für Brandenburg. (mke/dpa)

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