Altersarmut in Deutschland - Mehr als eine Million Rentner weiterhin berufstätig
Immer mehr Rentner in Deutschland arbeiten auch nach ihrer Pensionierung. Nach einer Anfrage des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) beim Statistischen Bundesamt hat die Zahl der erwerbstätigen Rentner im Jahr 2023 erstmals die Millionengrenze überschritten. Wie die Nachrichtenseite "Noz" berichtet, steigt die Zahl im Jahr 2023 auf 1,049 Millionen und damit um rund 50 Prozent im Vergleich zu vor zehn Jahren.
Wagenknecht: "Die gesetzliche Rente sichert kaum noch den Lebensunterhalt im Alter"
Sahra Wagenknecht, Vorsitzende des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW), kritisiert diese Entwicklung scharf. Gegenüber „Noz“ sagte sie: „Die gesetzliche Rente sichert kaum noch das Auskommen im Alter, sondern zwingt immer mehr Rentner zur Maloche bis zum Lebensende.“ Wagenknecht fordert eine grundlegende Rentenreform, denn der stetige Anstieg der erwerbstätigen Rentner zeige, dass viele ältere Menschen finanziell nicht mehr über die Runden kämen.
Rund ein Fünftel der deutschen Rentner mit mindestens 45 Versicherungsjahren erhält weniger als 1200 Euro Rente im Monat. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage von Sahra Wagenknecht hervor.
6,3 Millionen Rentner sind steuerpflichtig
Vor allem in den ostdeutschen Bundesländern sind viele Rentner betroffen. So erhalten in Brandenburg 71.000 Menschen nach 45 Beitragsjahren eine Rente von weniger als 1200 Euro, 212.000 liegen darüber. Bundesweit liegt die Durchschnittsrente nach mindestens 45 Beitragsjahren bei 1604 Euro.