Klaus Würmseer war Busfahrer aus Leidenschaft. Er legte 5,5 Millionen Kilometer zurück, ohne Unfall. Nun verabschiedeten ihn die Gaißacher Kinder, die Würmseer stets sicher zur Schule fuhr.
Gaißach – Seit 1972 war Klaus Würmseer als Busfahrer auch für die Schülerbeförderung in Gaißach im Einsatz. Er ist der Schwiegersohn des Weihnachten 2023 verstorbenen Wilhelm Schöfmann, der das Busunternehmen 1963 gegründet hatte, das heute „Reisebüro Schöfmann & Tölzer Autoreisen“ heißt.
Klaus Würmseer war Busfahrer aus Leidenschaft
Jetzt ist der von Schule und Gemeindeverwaltung wegen seiner Zuverlässigkeit überaus geschätzte und bei den Schulkindern sehr beliebte Busfahrer in den wohlverdienten Ruhestand gegangen. An seinem letzten Arbeitstag haben ihn die Schulkinder mit einem Spalier verabschiedet.
Bei seiner offiziellen Verabschiedung, zu der auch seine Ehefrau Marieluise Würmseer-Schöfmann mit eingeladen war, gab es für ihn herzliche Worte der Anerkennung. Gaißachs Bürgermeister Stefan Fadinger und Schulleiterin Stephanie Eckert würdigten ihren scheidenden Partner bei der Schülerbeförderung für seinen langjährigen und absolut zuverlässigen Einsatz.
Gaißach würdigt den Busfahrer der Schulkinder
Fadinger hob dabei insbesondere das „stets fürsorgliche und geduldige Auftreten des Jubilars und seine allzeit unfallfreie Beförderung der Schulkinder“ hervor und wünschte ihm alles Gute, vor allem Gesundheit für seinen Ruhestand. Dem schloss sich auch Stephanie Eckert an, sie dankte ihm für die stets gute und von hohem Pflichtbewusstsein geprägte Zusammenarbeit.
Klaus Würmseer ist in Bad Tölz an der Osterleite aufgewachsen und kam 1972 durch die Eheschließung mit Marieluise Schöfmann in das Familienunternehmen. „Ich hatte immer das Glück und war 53 Jahre lang mit meinen vielen Fahrgästen und Schulkindern unfallfrei unterwegs“, stellte er dankbar fest.
Und er sei immer gerne gefahren: „Man darf das Busfahren nicht als ein ‚Muss‘ ansehen, sondern sollte es stets mit Freude anpacken, dann macht es Spaß und man bleibt jung dabei.“
Seine Frau beschreibt ihn als „ausgezeichneten und besonnenen Busfahrer mit viel Menschenkenntnis und gutem Orientierungssinn“. Bei allen Fahrgästen, Reiseleitern und Vereinsvorständen sei er als Fahrer deshalb sehr beliebt gewesen. Sie alle würden es sehr bedauern, dass er in den Ruhestand gegangen ist.
Klaus Würmseer war mit seinen Bussen in ganz Europa unterwegs
Mit seinen Omnibussen ist Klaus Würmseer in ganz Europa unterwegs gewesen, vom Nordkap bis nach Istanbul. Dabei habe er rund 5,5 Millionen Kilometer zurückgelegt, was ungefähr 130 Erdumrundungen entspricht. Angefangen hat er mit Berufsverkehrsfahrten zur Firma Deckel in Holzkirchen: mit Früh- und Spätschichten, die von 4 Uhr früh beinahe bis Mitternacht dauerten. Und eine Fünf-Tage-
Woche hat es auch nicht gegeben, denn am Wochenende kamen dann Ausflugsfahrten, Tages- und Mehrtagesausflüge für Einheimische sowie Vereinsfahrten hinzu. Deshalb musste die Familie oftmals auf ihren Ehemann und Vater verzichten.
Bis 1986 war Klaus Würmseer für Firmengründer Wilhelm Schöfmann tätig, dann nach der Betriebsübergabe bis 2009 an der Seite seiner Frau als Mitinhaber und schließlich als dienstältester Fahrer unter seinem Sohn Klaus, der den Familienbetrieb seitdem in dritter Generation weiterführt.
Und wie war das so mit den Schulkindern? „Die gehen mir jetzt wirklich ab“, beteuert Klaus Würmseer. „Für die bin ich immer besonders gerne gefahren, da sie mich am Morgen schon so nett und freundlich begrüßt haben.“ Natürlich habe es in den Schulbussen ab und zu auch mal Ärger mit einzelnen Schülern gegeben, aber „insgesamt waren die Gaißacher Kinder schon sehr in Ordnung, und man hat ja auch ihre Eltern gekannt“.
Mit jetzt 78 Jahren hat sich Klaus Würmseer seinen Ruhestand längst verdient. Auch da wird es, für ihn, bestimmt nicht langweilig werden. Er liebt die Arbeit in seinem Garten und unternimmt gerne Ausflüge mit seiner Frau und der Familie.
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