Korbinian-Aigner-Gymnasium darf nicht wachsen

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Platzt aus allen Nähten – zumindest aus Sicht der Schüler und Lehrer: das Korbinian-Aigner-Gymnasium. © Bauersachs

Eigentlich sollte gestern ein Festtag sein für Schulleiterin Andrea Hafner und das Korbinian-Aigner-Gymnasium (KAG). Schließlich wurden die Abiturnoten vermeldet. Doch flatterte der Brief von Landrat Martin Bayerstorfer ins Haus. Die Botschaft: eine deutliche Absage an die Erweiterungswünsche des Hauses.

Erding – Anfang März hatte das Schulparlament des KAG, ein Gremium bestehend aus Lehrer-, Schüler- und Elternvertretern, in seiner Sitzung moniert, dass sich die Raumnot weiter verschärfen werde und ab 2025/26 nicht mehr alle Klassen in den vorhandenen Räumen untergebracht werden könnten. Eine Abweisung von Schülern sei „die einzige, ausgesprochen unbefriedigende Lösung“. Arbeits- und Ruheräume für Schüler sowie Lehrkräfte stünden nicht mehr zu Verfügung, sodass wichtige Lern- und Rückzugsräume fehlten. „Wir bitten daher (...) darum, die Planungen für den bereits mit dem Mensabau zugesagten Erweiterungsbau der Schule wieder aufzunehmen und spätestens bis zum Schuljahr 2027/28 fertigzustellen“, heißt es in einem Antrag, den das Schulparlament mit 20:0 Stimmen so gestellt hat.

Ende März leitete Hafner diesen Antrag an den Landrat und die Vorsitzenden der Kreistatgasfraktionen weiter. „Bereits zum kommenden Schuljahr werden wir die Aufnahme aus Jahrgangsstufe 4 beschränken und für Schüler mit einem Mittleren Bildungsabschluss nur noch eine Einführungsklasse statt wie bisher zwei Einführungsklassen bilden“, schrieb Hafner. Mittelfristig benötige das KAG „den bereits mit dem Mensabau zugesagten Erweiterungsbau“. Spätestens im Schuljahr 2027/28 sei die Situation vor Ort organisatorisch nicht mehr zu bewältigen. Als Schulleiterin bitte sie „dringend darum, dem Beschluss des Ausschusses für Bildung und Kultur vom November 2020 zum Raumbedarf nachzukommen und die bereits begonnenen Planungen zum Erweiterungsbau wieder aufzunehmen und fortzusetzen“.

„Eine konkrete Beschlusslage oder Zusage meinerseits wurde hinsichtlich eines Erweiterungsbaus nicht herbeigeführt“, schreibt Bayerstorfer. „Ich bitte um Verständnis, dass ich diese Aussage korrigiere.“ Bayerstorfer räumt ein, dass durch die Mensa ein Klassenzimmer verloren gegangen sei. „Dies geschah aber in Abstimmung mit der Schulfamilie. Zudem verweist der Landrat darauf, dass sich ab September 2026, wenn die Baumaßnahmen am Anne-Frank-Gymnasium beendet sein werden, die Anmeldezahlen wieder gleichmäßiger auf die beiden Gymnasien verteilt würden.

Bayerstorfer erinnert an das Schuljahr 2010/11 mit dem Höchststand von 3833 Schülern an den drei Gymnasien. Aktuell seien es 619 weniger. Dennoch sei aber die Anzahl der Klassenzimmer erhöht worden, da am Gymnasium Dorfen 17 zusätzliche Räume geschaffen worden seien. Laut Prognosen liege man selbst 2027 noch immer mit 171 Schülern unter dem Höchststand. Aufgrund der finanziellen Lage des Landkreises hält es der Landrat für „nicht vertretbar, in der aktuellen Lage einen Erweiterungsbau zu forcieren, wenn ausreichend Kapazitäten innerhalb des gymnasialen Schulgefüges im Landkreis Erding bestehen“.

Für eine mittelfristige Entlastung seien aber bereits einige Maßnahmen geplant. So solle ein Computerraum im Untergeschoss in einen Oberstufenarbeitsraum (OSR) umgewandelt werden. Dafür könnten ein anderer OSR sowie ein Projektraum in Klassenzimmer umgewandelt werden. Zudem könne man die beiden Computerräume, die derzeit mit Fest-PCs ausgestattet sind, mit Laptops bestücken und somit flexibler nutzbar machen.

Schulleiterin Hafner wollte sich gestern zum Schreiben Bayerstorfers noch nicht äußern, verwies auf die Vergabe der Abi-Noten. Spätestens am Montag, 24. Juni, wird die Raumsituation im KAG wieder Thema sein. Denn dann tagt der Ausschusses für Bildung und Kultur um 14 Uhr im Großen Sitzungssaal. Ein Punkt: „die optimale Nutzung verfügbarer Räume“.

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