Nach Schlappe im Ukraine-Krieg: Putins Armee will Dnipro-Inseln zurückerobern

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Die Armee Russland unternimmt erneut den Versuch, im Ukraine-Krieg den Dnipro-Fluss zu erobern. Im Norden bahnt sich die nächste Offensive Putins an.

Kiew – Russland kämpft momentan um die strategisch wichtige Insel Nestryha. Nachdem Wladimir Putin die Insel zuvor an die ukrainischen Truppen verloren hatte, versucht die russische Armee nun die Stellung zurückzuerobern. Die aktuelle Lage im Ukraine-Krieg ist nach wie vor kritisch – Putins Truppen sind trotz hoher Verluste auf dem Vormarsch.

Intensive Kämpfe im Ukraine-Krieg: Russland greift am Dnipro-Fluss an

Die Insel Nestryha liegt knapp 20 Kilometer südwestlich der viel umkämpften Stadt Cherson inmitten des Dnipro-Flusses. Der Dnipro stellt sowohl für die Ukraine als auch für Russland eine natürliche Grenze dar: Wer den Fluss im Ukraine-Krieg kontrolliert, hat den Vorteil auf seiner Seite. Deshalb hatte das russische Militär immer wieder versucht, die kleine Insel einzunehmen – ohne Erfolg, wie Newsweek berichtet.

Soldat Dmytro Pletenchuk, Sprecher der südlichen ukrainischen Streitkräfte, erklärte am Donnerstag die aktuellen Truppenbewegungen der Russen: „Der Feind sammelt seit einiger Zeit seine Truppen, um eine solche Eskalation erneut durchzuführen. Deshalb hatten wir gestern 19 Angriffsversuche, was eine ganze Menge ist.“

Ein Himmelfahrtskommando: Die Flussüberquerung am Dnipro erfordert hohe Verluste im Ukraine-Krieg.
Ein Himmelfahrtskommando: Die Flussüberquerung am Dnipro erfordert hohe Verluste im Ukraine-Krieg. © Mstyslav Chernov/dpa

Lage im Ukraine-Krieg: Kämpfe um Charkiw – mögliche Großoffensive im Norden der Ukraine

Seit dem 28. April verteidigt die Ukraine nun die strategisch wichtige Stellung im Fluss. Pletenchuk teilte dem Hromadske-Radiosender mit: „Wenn man bedenkt, dass der Feind in der Regel ähnliche Standorte – es gibt tatsächlich viele solcher Inseln am Dnipro – nutzt, um näher heranzukommen und Mörser zu installieren, dann ist das vor allem für die Qualität der Sabotageabwehr wichtig.“ Für die zunehmende Eskalation der Angriffe macht der Militärbeamte den bevorstehenden Friedensgipfel in der Schweiz verantwortlich: „Das liegt vor allem daran, dass die Vorbereitungen für den Friedensgipfel im Gange sind. Und das ist ein üblicher Weg für die Russen, Einfluss auf die Geopolitik zu nehmen.“

Aktuell ist die Ukraine im Krieg gegen Russland in der Defensive. Das ukrainische Militär ist nach wie vor um die Charkiw Region und den Norden des Landes besorgt. Am Donnerstag teilte General der ukrainischen Streitkräfte, Oleksandr Syrsky, mit, dass sich die Truppen Moskaus neu formieren würden, um einen weiteren Vormarsch auf die Stadt Woltschansk und das Dorf Lypzi nahe Charkiw zu starten.

Putin bereitet Offensive im Ukraine-Krieg gegen die Region Sumy vor: „Neue Front im Norden“

Auch in der Region um Sumy weiter nördlich von Charkiw bereitet sich die russische Armee scheinbar auf eine Bodenoffensive vor, wie die New York Times berichtet. Präventiv müsse die Verteidigung in der Region reorganisiert werden, wie Oleksandr anmerkt. Allerding sei er nicht über einen Durchbruch der Russen besorgt. „Diese Kräfte reichen nicht aus, um eine Großoffensive zu starten und unsere Verteidigungsanlagen zu durchbrechen“, schrieb er in einem Post auf Facebook.

Rustem Umerov, ukrainischer Verteidigungsminister, warnte bereits dienstags davor, dass der Kreml versuchen würde, im Norden des Landes eine neue Angriffswelle zu starten. „Ihr Ziel ist es, eine neue Front im Norden zu eröffnen, um ihre gesamte Arbeitskraft, ihre Feuerkraft, gegen uns einzusetzen.“ (sischr)

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