Planetare Gesundheit - Gesunde Kinder gibt es nur auf einer gesunden Erde
Elias ist müde, aber glücklich. Hinter ihm liegt ein ereignisreicher Tag. Im Rahmen des Umweltprojekts Naturhelden hat er mit seinen Freunden Müll gesammelt, ein lustiges Bewegungsspiel gespielt und das kleine Waldstück hinter seiner Schule deutlich sauberer gemacht. Jetzt, zufrieden und angenehm ausgepowert, genießt er das gute Gefühl, einen sichtbaren Beitrag zum Umweltschutz geleistet zu haben.
Was Elias heute erlebt hat, betrifft uns alle. Denn was passiert, wenn unser Planet leidet? Damit befasst sich der Ansatz der planetaren Gesundheit: Der Zustand unserer Umwelt und unser eigenen Wohlbefindens sind eng miteinander verwoben. Aber was genau bedeutet das und warum ist es so entscheidend für die nächste Generation?
Planetare Gesundheit: Ein Ansatz für die Zukunft
Der Begriff der planetaren Gesundheit ist nicht nur ein wissenschaftlicher Begriff – er beschreibt die untrennbare Verbindung zwischen der Gesundheit unseres Planeten und unserer eigenen. Der von der Lancet-Kommission für Planetary Health entwickelte Ansatz beleuchtet unter anderem, wie sich Umweltprobleme wie Klimawandel, Luftverschmutzung und der Verlust an Biodiversität auf die menschliche Gesundheit auswirken.
Diese Fakten sprechen eine klare Sprache:
- Jährlich sterben weltweit rund sieben Millionen Menschen - davon 700.000 Kinder unter fünf Jahren - vorzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung.
- Extremwetterereignisse wie Hitzewellen und Überschwemmungen, die durch den Klimawandel verstärkt werden, werden zur wachsenden Belastung für unsere Gesundheit.
- Der Verlust der Biodiversität gefährdet nicht nur die Stabilität unserer Ökosysteme, sondern auch die Grundlage unserer Ernährung und unserer Lebensqualität.
Gesunde Erde. Gesunde Kinder.: Drei Fragen an Mitinitiator Dr. Florian Kreuzpointner
Dr. Florian Kreuzpointner, Geschäftsführung planero GmbH, engagiert sich seit vielen Jahren für lebensweltübergreifende Gesundheitsförderung und Prävention bei Kindern und Jugendlichen. Er ist Mitinitiator von Gesunde Erde. Gesunde Kinder.
Herr Dr. Kreuzpointner, was ist Gesunde Erde. Gesunde Kinder. und was hat die Initiative mit planetarer Gesundheit zu tun?
Gesunde Erde. Gesunde Kinder. ist die erste Initiative im deutschsprachigen Raum, die sich speziell auf die Zusammenhänge von Kindergesundheit, Klimawandel und Umweltschutz fokussiert.
Die Forschung zeigt deutlich den Zusammenhang zwischen Kindergesundheit und planetarer Gesundheit: Je schlechter wir unsere Erde behandeln, desto schlechter geht es unseren Kindern. Die Folgen sind längst in Deutschland angekommen, auch wenn wir das ganz gut verdrängen. Schlechtere Luftqualität, längere Hitzeperioden und ein erhöhtes Allergierisiko haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit unserer Kinder. Wir müssen jetzt handeln, den gesunde Kinder kann es nur auf einer gesunden Erde geben.
Was ist das Ziel von Gesunde Erde. Gesunde Kinder.?
Mit Gesunde Erde. Gesunde Kinder. wollen wir alle relevanten Akteure zusammenbringen, um gemeinsam an einer nachhaltigen Zukunft zu arbeiten. Wir glauben fest daran, dass wir durch die Vernetzung von u. a. Jugendlichen und Eltern, Ärzten, Kitas, Schulen, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder langfristig verbessern können. Dabei setzen wir auf Bildung, Engagement und konkrete Handlungsansätze, um Wissensvermittlung und Praxistransfer zu kombinieren. Das wirkt systemisch, wie z. B. in Schulen, und setzt am Verhalten der Kinder und Eltern an.
Warum liegt Ihnen Gesunde Erde. Gesunde Kinder. persönlich am Herzen?
Ich arbeite seit über 15 Jahren im Bereich der Kinder- und Jugendgesundheit und glaube als Vater fest an unsere Vision, dass Kinder von klein an einen verantwortungsvollen und ressourcenschonenden Umgang mit ihrer eigenen Gesundheit und der Gesundheit der Erde leben. Ich fühle eine tiefe Verantwortung gegenüber meinen Kindern und der nächsten Generation, eine intakte Erde zu übergeben.
Unterstützen auch Sie Gesunde Erde. Gesunde Kinder. und helfen Sie mit, eine lebenswerte Zukunft zu schaffen. Ihr Name – Ihr Beitrag: Werden Sie Supporter! Kostenfrei und unverbindlich.

Gesundheit und Klimawandel: Eine direkte Verbindung
Der Klimawandel hat also massive Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Klimaschutz ist in erster Linie Gesundheitsschutz! Auch wenn das hierzulande noch nicht so stark spürbar ist: In naher Zukunft könnten die Folgen des Klimawandels auch in unseren Breiten dazu führen, dass Kinder wie Elias nicht mehr unbeschwert draußen spielen können. In anderen Regionen der Erde ist das längst Realität:
- Hitzewellen und extreme Temperaturen erhöhen das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Verschmutztes Wasser, eine Folge von Umweltzerstörung, fördert die Verbreitung von Krankheiten wie Cholera.
- Veränderungen in Ökosystemen begünstigen die Ausbreitung von gefährlichen Krankheitsüberträgern wie Moskitos.
Besonders schwer trifft all das die Kinder: Laut einer Untersuchung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen (UNICEF) leiden sie überdurchschnittlich stark unter hitzebedingten Krankheiten und Atemwegserkrankungen durch Luftverschmutzung.
Klimawandel und Artensterben
Ebenfalls im Fokus der planetaren Gesundheit steht die Biodiversität. Der Verlust an Artenvielfalt hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur für die Natur, sondern auch für die menschliche Gesundheit.
Wenn Bestäuber wie Bienen und Schmetterlinge oder gar komplette Ökosysteme verschwinden, gefährdet das unsere Ressourcen und bringt das natürliche Gleichgewicht gefährlich ins Wanken.
Die Beispiele dafür sind zahlreich: So mindert die großflächige Abholzung der Regenwälder die Fähigkeit der Erde, CO2 zu binden. Die industrielle Überfischung der Meere lässt viele Fischarten und somit die Nahrungsgrundlage für Millionen von Menschen verschwinden. Und nicht zuletzt schwächt das Artensterben die Barrieren und Regulierungsmechanismen bestimmter Ökosysteme. So können sich Parasiten und Krankheitserreger leichter ausbreiten.
Ein verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen und der Schutz der Artenvielfalt sind daher keine bloßen Umweltthemen, sondern existenzielle Notwendigkeit für das Wohlergehen des Menschen. Das Thema geht uns alle an!
Das können Sie tun
Elias und seine Freunde haben in ihrer unmittelbaren Umgebung Verantwortung übernommen – beim Müllsammeln und durch kleine alltägliche Veränderungen. Das können Sie auch, zum Beispiel durch:
- Nachhaltige Ernährung: Reduzieren Sie den Fleischkonsum und greifen Sie öfter zu regionalen, saisonalen Produkten.
- Bewussten Umgang mit Wasser: Achten Sie auf Ihren Wasserverbrauch und vermeiden Sie Plastikprodukte, die als Müll und Mikroplastik unsere Gewässer belasten.
- Umweltfreundliche Mobilität: Verzichten Sie bei Kurzstrecken öfter mal auf das Auto und nutzen Sie stattdessen das Fahrrad und öffentliche Verkehrsmittel.
- Energieeffizienz zu Hause: Minimieren Sie Ihren Stromverbrauch, indem Sie nicht benutzte Geräte konsequent ausschalten und Energiefresser im Haushalt austauschen.
- Abfallvermeidung und Recycling: Trennen und reduzieren Sie Müll, indem Sie auf wiederverwendbare Materialien setzen.
Gemeinsam für eine lebenswerte Zukunft
Planetare Gesundheit ist nicht nur eine Frage des Umweltschutzes, sondern auch eng mit sozialen und wirtschaftlichen Aspekten verknüpft. Eine intakte Umwelt ist die Grundlage für stabile Gemeinschaften und eine gerechte Zukunft für alle.
Es liegt in unserer Verantwortung, im Sinne der planetaren Gesundheit aktiv zu werden – auf allen gesellschaftlichen Ebenen. Was können Sie heute tun, um Elias und seine Freunde zu unterstützen? Die Entscheidungen, die wir heute treffen, beeinflussen nicht nur unsere Zukunft, sondern auch das Leben kommender Generationen. Der Wandel beginnt bei uns – Elias und seine Freunde machen es uns vor: Jeder Einzelne kann durch bewusste Entscheidungen und Engagement etwas verändern. Werden wir gemeinsam aktiv!