Riesiger Holzwall bei Grafing: Aufbau soll winzigen Schädling stoppen

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Der sogenannte Holzpolter an der Gspraiter Kreuzung ist von den Staatsforsten eingerichtet. © stefan rossmann

250 Meter lang und zwei Menschengrößen hoch türmen sich Fichtenstämme an der Grafinger Südumfahrung. Der Grund für die Maßnahme ist ein kleiner Käfer.

Ein regelrechter Wall aus Holzstämmen, rund 250 Meter lang und leicht zwei Menschengrößen hoch, türmt sich an der Grafinger Südumfahrung, wo in die B304 um Ebersberg mündet. Für jene, die sich im Vorbeifahren bereits gewundert haben, wer dort einen ganzen Wald herbei gezerrt zu haben scheint, hat Heinz Utschig, Chef des verantwortlichen Staatsforstenbetriebs Wasserbug die Antwort:

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Es handelt sich um Schneebruch-Holz aus dem Ebersberger Forst. Rund 5000 Festmeter dünne Fichten, die den halbmeterdicken Schneemassen an jenem historischen Samstag, 2. Dezember 2023 nicht gewachsen waren. „Ein ganz wichtiger Baustein, damit der Ebersberger Forst gut über den Sommer kommt“, sagt Utschig über den sogenannten Holzpolter, der bei Grafing weit weg vom Ursprung des Holzes aufgeschichtet ist.

Die weitere Verbreitung des Borkenkäfers ist durch Sicherheitsabstand zum Forst ausgebremst

Das Herumklettern auf dem Holzpolter ist nicht erlaubt, zeigt ein Schild an.
Das Herumklettern auf dem Holzpolter ist nicht erlaubt, zeigt ein Schild an. © stefan rossmann

Das hat einen Grund: In den eher geringwertigen, weil dünnstämmigen Fichtenstämmen könnte sich der Borkenkäfer verstecken. Er schwärmt aber nicht weiter als 500 Meter, erklärt der Forstenchef. Deshalb sei man einem Wieshamer Landwirt dankbar, der jene Fläche mit der entsprechenden Sicherheitsdistanz zur Verfügung gestellt habe. So komme man der Verbreitung des Schädlings zuvor, ohne das Holz mit Spritzmitteln behandeln zu müssen.

Bis zum Herbst oder Winter werden sich die Passanten an den Anblick des wuchtigen Rundholzstoßes gewöhnt haben – solange bleibt das Material auf dem Lagerplatz liegen, bis es wohl als Industrieholz verkauft wird. „Wahrscheinlich“, sagt Utschig, „werden Spanplatten daraus“.

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