Westerwald-Morde: Mutter von Tatverdächtigem mit dramatischem Appell – „Gehörst lebenslang ins Gefängnis”

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Nach dem brutalen Dreifach-Mord im Westerwald ist der Tatverdächtige weiter auf der Flucht. Bewohner sind in Angst. Seine Mutter ist fassungslos.

Weitefeld – Seit einer Woche ist der mutmaßliche Dreifach-Mörder vom Westerwald auf der Flucht. Die Polizei fahndet mit Fotos nach Alexander Meisner. Geht hunderten Hinweisen nach. Der 61-Jährige steht unter Verdacht, eine Familie in ihrem Haus in Weitefeld (Rheinland-Pfalz) getötet zu haben. Viele Menschen trauen sich nicht mehr in den nahegelegenen Wald. Wo sich der Tatverdächtige im Unterholz versteckt haben könnte. Selbst seine Mutter hat offenbar Angst vor ihrem Sohn.

Brutaler Dreifach-Mord im Westerwald – Mutter von Tatverdächtigen völlig aufgelöst

„Ich frage immer, wer da ist. Ich habe selber Angst, dass er kommt“, erzählte seine Mutter RTL. Die 82-Jährige zögere, ihre Haustüre zu öffnen. Zudem schäme sie sich, weil alle Nachbarn sie kennen würden. „Aber was soll ich denn nur machen. Ich kann mir das alles nicht erklären, warum er das gemacht hat.“ Die Leute würden ihr erzählen, dass ihr Sohn Drogen genommen hätte. Er sei in letzter Zeit seltsam gewesen.

Die Hintergründe der Tat sowie ein etwaiges Motiv sind nach Angaben der Ermittler „nach wie vor unklar“. Und weiter heißt es in der jüngsten Pressemitteilung der Polizei: „Unklar ist auch, in welchem psychischen Zustand er sich befunden hat oder jetzt befindet, bzw. welche Gewalt-, Sucht- oder möglicherweise sexuell motivierten Neigungen ihn treiben.“

„Ich habe nur einen Wunsch: Alexander, bitte stell dich! Wenn du das getan hast, gehörst du lebenslang ins Gefängnis“, sagte die 82-Jährige zur Bild.

Westerwald-Morde erschüttert Weitefeld. Seit einer Woche sucht die Polizei fieberhaft nach dem Tatverdächtigen Alexander Meisner. © dpa/Polizei Montage

Polizei entdeckt drei Leichen in Haus in Weitefeld im Westerwald – Tatverdächtiger seit sieben Tagen auf der Flucht

Am vergangenen Sonntagmorgen (6. April) ging gegen 3.45 Uhr ein Notruf bei der Polizei ein. Als diese in dem Haus in Weitefeld eintrifft, ist auch die Frau, die den Notruf absetzte, tot. Die Ermittler finden drei Leichen. Den Vater (47), die Mutter (44) und den gemeinsamen 16-jährigen Sohn. Alle drei waren laut der Staatsanwaltschaft Koblenz durch Schusswaffen und Messerstiche getötet worden. Die drei Leichen lagen alle in einem Raum. Als die Polizei sich dem Haus näherte, flüchtete ein Mensch, mutmaßlich ein Mann.

Schnell steht für die Ermittler ein Tatverdächtiger fest. Ein Mann aus dem Nachbarort Elkenroth. Er ist polizeibekannt. Die Staatsanwaltschaft hat kurz nach den Morden im Westerwald einen Haftbefehl wegen Dreifach-Mordes erlassen, veröffentlichte Fotos von Alexander Meisner. Vor Jahren saß Meisner vier Jahre und neun Monate wegen einer Gewalttat im Gefängnis. Damals war sein Opfer seine Ehefrau.

„Haben Sie ein Auge auf Ihre Familie“ – Polizei bitte Bevölkerung um Wachsamkeit und Hinweise

600 Hinweise auf den Flüchtigen sind bislang eingegangen, teilte die Polizei in Koblenz am Freitag (11. April) mit. Hinweise zu relevanten Orten würden priorisiert abgearbeitet. Eine 100-köpfige Sonderkommission wurde eingerichtet. „Die Polizei nimmt die Ängste der Bürgerinnen und Bürger sehr ernst.“ Auch in den nächsten Tagen werde es eine polizeiliche Ansprechstelle geben und rund um die Uhr mehr Polizei-Präsenz.

Die Polizei bittet folgende Hinweise zu beachten:

  • Bleiben Sie vorsichtig und verständigen Sie die Polizei über den Notruf, wenn Sie den Tatverdächtigen sehen. Treten Sie nicht an ihn heran, sprechen Sie ihn nicht an.
  • Versuchen Sie, wachsam in ihren Alltag zurückzukehren und haben Sie ein Auge auf Ihre Familie.
  • Das Hinweistelefon ist nach wie vor unter der Rufnummer 0261/103-50399 geschaltet.

Viele Menschen in der kleinen Ortschaft Weitefeld sind nach den Morden geschockt. Wie der SWR berichtet, kursierten zwischendurch auch Falschmeldungen über Messengerdienste zum Aufenthalt des gesuchten Verdächtigen. Einige Eltern lassen ihre Kinder nicht mehr alleine auf der Straße spielen, heißt es beim Spiegel. Die meisten würden ihre Kinder nur mit dem Auto zum Schultor fahren. Eine Frau gehe demnach nur noch mit ihrem Hund auf offenen Flächen Gassi, wo sie alles im Blick habe. Niemals würde sie in den Wald gehen. (ml)

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