Trotz schwachem Quartal - BASF schüttet nach Verlust im letzten Jahr wieder Gewinn an Aktionäre aus

Der weltgrößte Chemiekonzern BASF schraubt die Erwartungen für das laufende Jahr nach unten. Derzeit werde für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten (bereinigtes Ebitda) das untere Ende der prognostizierten Bandbreite von 8,0 bis 8,6 Milliarden Euro erwartet, wie der Dax-Konzern in Ludwigshafen mitteilte. Analysten rechnen im Schnitt mit einem operativen Gewinn von 7,9 Milliarden Euro. BASF kämpfe unter anderem mit sinkenden Preisen.

BASF erwirtschaftet Umsatz auf Vorjahresniveau

Im dritten Quartal verharrte der Umsatz mit 15,7 Milliarden Euro auf dem Vorjahresniveau. Analysten hatten mit etwas weniger Erlös gerechnet. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn legte um fünf Prozent auf 1,6 Milliarden Euro zu. Das war etwas weniger, als Analysten erwartet hatten. Hier profitierte der Konzern von seinen Sparmaßnahmen. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von 287 Millionen Euro - nach einem Verlust von 249 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Neuer Chef Markus Kamieth will Chemieriesen profitabler machen

Der weltgrößte Chemiekonzern kämpft mit einem weitreichenden Umbau gegen hohe Energiekosten und die schwache Wirtschaftsentwicklung. Mit einer neuen Strategie will der neue Vorstandschef Markus Kamieth den angeschlagenen Chemieriesen profitabler machen. Das Stammwerk Ludwigshafen steht erneut vor Einschnitten: Weitere Chemieanlagen könnten geschlossen werden, wie BASF zum Kapitalmarkttag Ende September mitteilte. Zugleich sollen Geschäftsteilen verkauft werden und die Agrarsparte an die Börse gehen.

BASF will sich auf Chemieprodukte konzentrieren

BASF will sich vor allem auf sein Kerngeschäft fokussieren. Das sind die Sparten Basischemikalien (Chemicals), Kunststoffe (Materials), Additive (Industrials Solutions) und das Geschäft mit Nahrungs-, Pharma- und Kosmetikunternehmen (Nutrition & Care). Die Dividende wurde bei BASF angesichts der aktuellen Krise das erste Mal seit 2010 gekürzt, berichtet das „Manager Magazin“.

Die Aktie von BASF bleibt stabil. Am Mittwochmorgen (Stand: 9:30) steht sie bei einem Kurs von 45,59 Euro. Analysten von Jeffries betonen, dass die Nachfrageerholung sich positiv auf die Aktie auswirken könnte, berichtet „Wallstreet Online“.