"Männer aus Frauensport heraushalten" - Trump nutzt Geschlechterdebatte um Boxerinnen Khelif und Lin für Wahlkampf

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat erneut die emotional geführte Geschlechter-Debatte um die Olympiasiegerinnen Imane Khelif und Lin Yu-ting für seinen Wahlkampf genutzt. Bei einer Veranstaltung im US-Bundesstaat Pennsylvania wetterte der 78-Jährige, er verspreche, "Männer aus dem Frauensport herauszuhalten". 

Trump nannte die Namen der Boxerinnen nicht, sagte aber, bei den Olympischen Spielen wären Männer, die zu Frauen gemacht worden seien, im Boxen angetreten. Für eine Bezeichnung von Khelif und Lin als Männer gibt es keine faktische Begründung.

Debatten über Lin und Khelif während der Olympischen Spiele

In Paris waren die Kämpfe der 25-jährigen Khelif aus Algerien und der 28-jährigen Lin Yi-ting aus Taiwan kritisch begleitet worden. Der Disput um geschlechtliche Identität wird vor allem von konservativen Kreisen zunehmend als Kulturkrieg geführt. 

Die Debatte ging weit über die Frage des sportlich fairen Wettkampfs hinaus und erfasste auch höchste politische Kreise. In der gesellschaftspolitisch aufgeheizten Stimmung erfuhren beide Athletinnen im Internet viele Anfeindungen.

Boxerinnen wegen Geschlechtstests von der WM 2023 ausgeschlossen 

Beide Boxerinnen waren nach bislang nicht näher erklärten Geschlechter-Tests vom russischen Boxverband IBA, der vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) nicht anerkannt wird, von der WM 2023 ausgeschlossen worden. Beide hätten laut IBA die erforderlichen Teilnahmekriterien nicht erfüllt und "im Vergleich zu anderen weiblichen Teilnehmern Wettbewerbsvorteile" gehabt.