Widerstand gegen Erstaufnahmeeinrichtung im ehemaligen Impfzentrum in Hausham

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Erst Impfzentrum, bald Erstaufnahmeeinrichtung? Gegen die Umbaupläne für das ehemalige Autohaus gibt‘s Widerstand. © Thanner

Hausham – Die Pläne, aus dem ehemaligen Impfzentrum in Hausham eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge zu machen, stoßen auf Widerstand. Noch gibt es offene Fragen.

Das Landratsamt Miesbach plant, das ehemalige Impfzentrum an der alten Miesbacher Straße in eine Erstaufnahmeeinrichtung für bis zu 86 Flüchtlinge umzuwandeln. Dagegen hat sich eine Interessengemeinschaft formiert.

Zwar möchte auch Bürgermeister Jens Zangenfeind zuerst noch offene Fragen durch das Landratsamt beantwortete haben, zerstreute aber Hoffnungen, dass die Einrichtung verhindert werden kann. Damit soll auch verhindert werden, dass die Haushamer Sporthallen mit Flüchtlingen belegt werden. Die Beratung über die Erstaufnahmeeinrichtung im Gemeinderat wurde allerdings zunächst verschoben.

Wie Jelena Adeli als eine Sprecherin der „Interessengemeinschaft Hausham - betreffend Alte Miesbacher Straße“ sagte, hat sich die IG aus mehreren direkten Anwohnern sowie Mietern der alten Miesbacher Straße 11 gegründet. Zu einem ersten Treffen im Staudenhäusl waren laut Adeli etwa 60 Bürger gekommen, inzwischen soll die Gruppierung circa 400 Mitglieder haben.

In einem Schreiben der IG distanziert sich diese ausdrücklich von jeder Fremdenfeindlichkeit, fühlt sich aber von den Plänen des Landratsamtes überfahren und hat diese als absolut ungeeignet einstuft. In dem von der IG verfassten Schreiben ist zu lesen, dass es im gesamten Landkreis Miesbach sicher einen geeigneteren Standort geben sollte. Auch auf die Gefahr, dass einer „ungehemmten Vergrößerung der Zahl der untergebrachten Flüchtlinge rein gar nichts mehr im Wege steht und damit eine massive Gefahr der Ghettobildung“ einhergeht wird hingewiesen.

In ihren Staturen fordert die IG, dass der Gemeinderat gegen das geplante Vorhaben stimmen soll und die Gruppierung bei der Gemeinderatssitzung dazu Rederecht bekommt. Ursprünglich sollte die Umwidmung baurechtlich in der Dezember-Sitzung besprochen werden. Wie Zangenfeind am Dienstag mitteilte, wurde der Tagesordnungspunkt aber verschoben, weil seitens des Landratsamtes noch nicht alle Fragen der Gemeinde beantwortet sind.

Wie der Rathauschef sagte, habe das von der IG geforderte Gespräch mit ihm inzwischen bereits stattgefunden. Allerdings sieht er keine große Hoffnung, dass die Erstaufnahmeeinrichtung nicht kommt. Auch, weil das Landratsamt den Gemeinderatsbeschluss außer Kraft setzten könnte.

Weil das Landratsamt durch eine fehlgeleitete Asyl-Politik mit dem Rücken zur Wand steht und das auch nicht zu verantworten hat, sieht Zangenfeind alle Gemeinden in der Pflicht ihre Beiträge zu leisten: „Natürlich versuchen wir die Beeinträchtigungen unserer Bürger möglichst gering zu halten. Wir vermitteln auch gerne und bieten regelmäßige jour-fixe mit den Anwohnern an.“ Eins ist für Zangenfeind dabei aber nicht verhandelbar: „Unsere Sporthallen müssen frei bleiben!“ hac

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