„Wie eine Droge“ - Mann stiehlt 358 Frauenfotos von Friedhöfen und hängt sie sich ins Schlafzimmer
Ein 54-jähriger Italiener ist zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden, weil er auf einem Friedhof in Rom Fotos von jungen Frauen mit langen Haaren von Grabsteinen gestohlen hatte. Die Ermittler fanden 358 solcher Bilder in seinem Schlafzimmer, wie „südtirolnews“ berichtet. Einige waren sogar gerahmt. Außerdem nahm er die Asche einer 26-jährigen Frau mit, die bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war.
Unter den gestohlenen Fotos befand sich auch ein Bild der Mutter des Schauspielers Enrico Montesano, die 1953 im Alter von 34 Jahren starb. Der Grabschänder hatte jeden Diebstahl sogar in ein Tagebuch eingetragen, in dem er auch den Namen der Verstorbenen, ihr Geburtsdatum und ihren Geburtsort notierte.
Mann stiehlt 358 Frauenbilder von Friedhof: „Wie eine Droge“
„Ich liebe es, in die Gesichter dieser Frauen zu schauen“, sagte der Angeklagte laut „südtirolnews“ vor Gericht. Die Bilder seien für ihn „wie eine Droge“.
Erstmals erwischt wurde er 2014. Die Diebstähle gingen damals auf die Jahre 2008 bis 2010 zurück. Acht Monate saß er damals im Gefängnis. Doch nach seiner Entlassung machte er weiter. „Ich habe mir Tage und Uhrzeiten ausgesucht und den Katzen Futter auf die Gräber gebracht“, gab er laut „leggo.it“ zu.
Der Mann gilt als zurechnungsfähig, konnte aber seiner Perversion nicht widerstehen. Die Ermittler wollen die Fotos den Angehörigen zurückgeben.

„Eine Grabstätte und den Respekt vor den Toten zu verletzen, ist eine schreckliche Tat“
Die Schändung des Grabes der Mutter von Enrico Montesano und der Diebstahl eines Marmorbuches hatten 2018 großes Aufsehen erregt. Montesano zeigte sich tief erschüttert über den Vorfall. „Eine Grabstätte und den Respekt vor den Toten zu verletzen, ist eine schreckliche Tat. Das Buch lag dort seit 65 Jahren und niemand hatte das Bedürfnis, es zu stehlen“. „RomaToday“ berichtete über Montesanos Äußerungen.
Montesano kritisierte die mangelnde Überwachung und den schlechten Zustand der Friedhöfe in Rom. „Wir brauchen Kameras und effiziente Wachdienste“, forderte er.