Rekordgewinn trotz Trump-Chaos – diese Bank schwimmt gegen den Strom

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Allen Turbulenzen an den Märkten zum Trotz startet die Deutsche Bank mit einem Gewinnsprung ins Jahr. Unterm Strich verdiente der Konzern im ersten Quartal 1,78 Milliarden Euro. Auch das Sparprogramm trug dazu bei.

Frankfurt – Die Deutsche Bank hat in einem Quartal so viel verdient wie seit 14 Jahren nicht. Deutschlands größtes Bankhaus verzeichnete im ersten Jahresviertel unter dem Strich einen Gewinn von 1,78 Milliarden Euro, 39 Prozent mehr als im Jahr zuvor. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis des ersten Quartals, mit dem wir auf Kurs liegen, alle unsere Ziele für 2025 zu erreichen“, sagte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing. „Durch Ertragswachstum und geringere Kosten haben wir den höchsten Quartalsgewinn seit 14 Jahren erreicht.“

Bessere Geschäfte in allen Konzernbereichen

Sowohl der Vorsteuergewinn als auch der Überschuss fielen im traditionell guten ersten Quartal besser aus als ein Jahr zuvor - dank besseren Geschäften in allen Konzernbereichen und weiteren Einsparungen. Den Löwenanteil steuerte das Investmentbanking bei, in dem die Deutsche Bank zum Beispiel das Geschäft mit Übernahmen und Börsengängen abwickelt. Die Sparte trug rund 3,4 Milliarden Euro zu den auf gut 8,5 Milliarden Euro gestiegenen Erträgen bei. Der Vorsteuergewinn der Investmentbank kletterte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut ein Fünftel auf 1,5 Milliarden Euro.

Es gibt einen Stellenabbau und Filialschließungen

Vorstandschef Sewing, dessen Vertrag Ende März vorzeitig bis April 2029 verlängert worden war, trimmt die Bank auf Effizienz. Bei den Kosten tritt der Vorstand auf die Bremse. Von 2,5 Milliarden Euro angepeilten Kostensenkungen sind den Angaben zufolge mittlerweile rund 85 Prozent erreicht. Die Deutsche Bank hatte angekündigt, im laufenden Jahr etwa 2.000 Stellen zu streichen und die Zahl ihrer Filialen weiter zu reduzieren. Ende März lag die Zahl der Mitarbeitenden in Vollzeitstellen gerechnet bei 89.687. Das waren 636 weniger als ein Jahr zuvor. 

Schlankere Hierarchien und Künstliche Intelligenz sollen Kosten sparen

Vorstandschef Sewing hatte Ende Januar ein neues Umbauprogramm angekündigt, mit dem Titel „Deutsche Bank 3.0“. So sieht das Management Potenzial, durch schlankere Hierarchien und mehr Einsatz von Künstlicher Intelligenz Kosten zu senken. Sewing will die Bank effizienter machen: Die Eigenkapitalrendite soll 2025 auf mehr als 10 Prozent steigen, nach 4,7 Prozent im vergangenen Jahr. Im ersten Quartal des laufenden Jahres wurde ein Wert von 11,9 Prozent erreicht.

Auch andere Großbanken sind mit deutlichen Gewinnzuwächsen ins Jahr gestartet

Auch andere Großbanken sind mit deutlichen Gewinnzuwächsen ins Jahr gestartet. Citigroup, Bank of America, Goldman Sachs und Morgan Stanley fuhren unter anderem dank starker Handelsgeschäfte ein deutliches Plus ein. Dazu trugen auch die schwankenden Börsen bei, in denen sich die Unsicherheit hinsichtlich der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump widerspiegelte. „Das Schreckgespenst eines globalen Handelskrieges schwebt immer noch über den Märkten“, teilte Sewing mit. „Wir haben Hoffnung, dass eine Eskalation ausbleibt, aber Unsicherheit und Volatilität dürften auf absehbare Zeit hoch bleiben.“

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