„Dachte, sie würden mich umbringen“ - Deutsche Polizisten sollen Taxifahrer auf Mallorca verprügelt haben

Der Taxifahrer schob in der Nacht von Montag auf Dienstag eine Nachtschicht an der Playa de Palma. Eine Gruppe von sieben Personen habe zwei Taxis gebucht, sagt er der „Mallorca Zeitung“ . Beim 71-Jährigen seien drei Personen mitgefahren, von denen zwei „stockbesoffen“ gewesen seien.

Nachdem er sie an ihrem Hotel rausgelassen hatte, habe plötzlich das Handy eines der Fahrgäste gefehlt. „Wir stellten das Taxi auf den Kopf und suchten nach dem Handy. Da müssen wahnsinnig wichtige Informationen drauf gewesen sein, wenn die so einen Terz darum gemacht haben“, erzählt der Fahrer.

Deutsche attackieren Taxifahrer auf Mallorca: „Habe gefleht, dass sie aufhören“

Dann hätten ihm die Deutschen befohlen, die Polizei zu rufen und ihm unterstellt, das Gerät geklaut zu haben. Als die Polizei nicht kam, hätten sie angefangen, den Fahrer zu treten und zu schlagen. „Ich habe gefleht, dass sie aufhören, aber es brachte nichts.“ Als er die Angreifer nach der Polizei fragte, hätten die nur entgegnet, „sie seien die Polizei“. Ihre Ausweise hätten sie ihm „unter die Nase gehalten“.

Dann hätten sie ihn ins Auto verfrachtet und wohl geplant, die Bremse zu lösen und den Wagen einen Abhang hinunterrollen zu lassen, „um einen Unfall zu inszenieren“. In dem Moment sei die Guardia Civil gekommen. „Sie haben mir das Leben gerettet“, ist sich der Fahrer sicher.

Da soll einer der Angreifer ihm und den Polizisten Geld angeboten haben, um so einer Anzeige zu entgehen. „Ich sagte ihm, er solle sich seine Scheine sonstwohin stecken. Ich will juristische Gerechtigkeit.“

Polizisten wohl zurück in Deutschland: „Zuvor lagen sie noch am Pool“

Der Mallorquiner liegt im Krankenhaus. Sein linker Arm ist gebrochen, ebenso zwei Rippen. Er hat ein blaues Auge und einen großen blauen Fleck am Bein. „Ich dachte, sie würden mich umbringen“, sagt er der „Mallorca Zeitung“. Mit Deutschen auf Mallorca habe er bis zu dem Vorfall nie ein Problem gehabt. „Jetzt will ich sie nicht mal mehr am Strand liegen sehen.“

Sein Sohn erklärt, dass die Deutschen einem Untersuchungsrichter vorgeführt worden seien, aber ohne Kaution oder sonstige Auflagen wieder frei kamen. „Unser Anwalt erklärte mir, die Fluchtgefahr sei nicht gegeben, da es sich um Polizisten handle.“ Am Mittwoch seien sie zurück nach Deutschland gereist. Eine offizielle Bestätigung gab es dafür zunächst nicht. „Zuvor lagen sie noch im Pool, als sei nichts gewesen.“ Das Handy sollen sie in der Tasche eines Freundes gefunden haben, wie die Guardia Civil mitteilte.