Das sind die 4 Luxusprobleme von Julian Nagelsmann
Im Achtelfinale der EM nahm Bundestrainer Julian Nagelsmann erste Veränderungen vor. Der Konkurrenzkampf tobt vor allem auf vier Positionen.
Dortmund – Erstmals im Verlauf der Europameisterschaft hat Bundestrainer Julian Nagelsmann insgesamt drei Veränderungen vorgenommen. Deutschland lief im Achtelfinale gegen Dänemark mit Nico Schlotterbeck, David Raum und Leroy Sané satt Jonathan Tah (Gelbsperre), Maximilian Mittelstädt und Florian Wirtz auf. Zudem wird regelmäßig über die beiden Stürmer Kai Havertz und Niclas Füllkrug diskutiert. Es zeigt die großen Variationsmöglichkeiten, die ihm der Kader bei diesem Turnier bietet. Angesprochen darauf, ob Schlotterbeck jetzt die Nase vorn habe im Rennen mit Tah, sprach Nagelsmann von einem „Luxusproblem“. fussball.news erkennt vor dem Knaller gegen Spanien vier solcher „Luxusprobleme“.
Schiebt sich Schlotterbeck vor Tah?
Schlotterbeck agierte in seinem „Heimspiel“ gegen Dänemark von Beginn an wie aufgedreht. Der Treffer in Minute vier wurde wegen eines Foulspiels an Kimmich aberkannt. Schlotterbeck bereitete das vorentscheidende 2:0 mit einem seiner gefürchteten langen Bälle vor. Er hatte zwar auch einen dicken Patzer im Spiel, dieser blieb jedoch unbestraft. Ein endgültiges Vorbeikommen an Tah wird dennoch schwierig. Der Abwehrchef von Bayer Leverkusen ließ im Verbund mit Antonio Rüdiger kaum etwas anbrennen und genießt das Vertrauen von Nagelsmann. Tendenz: Kein Wechsel, Tah kehrt in die erste Elf zurück.

Hat Raum Durchstarter Mittelstädt ausgebremst?
Mittelstädt erlebte mit dem VfB Stuttgart eine Saison wie ein Märchen. Er kam von Absteiger Hertha BSC und startete voll durch. Bei der EM startete er ordentlich gegen Schottland (5:1) und bereitete einen Treffer gegen Ungarn (2:0) vor. Beim Remis gegen die Schweiz erwischte Mittelstädt allerdings einen schwachen Tag. Der für ihn eingewechselte Raum war sofort auf Betriebstemperatur und flankte präzise auf Niclas Füllkrug. Nagelsmann ließ Mittelstädt im Achtelfinale komplett draußen. Konkurrent Raum überzeugte gegen Dänemark mit starken Hereingaben und Offensivaktionen. Tendenz: Raum hat sich vorerst vor Mittelstädt geschoben.
Sané kann überraschende Chance nicht nutzen, aber auch Wirtz schwächelt
Geht Wirtz im Endspurt nach einer langen Saison bei der EM die Puste aus? Nach seinem Raketenstart gegen Ungarn tauchte er vor allem im Vergleich zu seinem kongenialen Dribbelpartner Jamal Musiala ab. Wirtz konnte als Joker gegen Dänemark nicht überzeugen und hatte Pech, dass er in der Nachspielzeit knapp Abseits stand. Die Chancen, wieder in die erste Elf zu rücken, sind allerdings nicht gesunken. Sané hat zwar punktuell gute Szenen, da blitzt das Können auf. Ein Foul etwa hinderte Havertz daran, den Ball querzulegen und Sané somit ein sicheres Tor zu ermöglichen. Insgesamt konnte der Flügelspieler des FC Bayern München die überraschende Chance jedoch nicht nutzen. Tendenz: Sané kehrt wohl auf die Bank zurück.
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Havertz hat seine Postion gestärkt – trotz Chancenwuchers!
Wenn Journalisten und Experten vor dem Achtelfinale über eine freiwillige Veränderung diskutiert haben, dann betraf dies vor allem die Sturmposition. Havertz vergab vor allem gegen die Schweiz viele Topchancen und knüpfte gegen Dänemark nahtlos daran an. Allerdings blieb er beim Elfmeter erneut eiskalt – und mit seinen Tiefenläufen und technischen Fähigkeiten bereitet er den Gegenspielern viele Probleme. Obwohl Havertz nicht die, angesichts der Chancen, möglichen vier bis fünf Tore auf dem Konto hat, konnte er seine Position stärken. Nagelsmann weiß zudem, was er an Konkurrent Füllkrug in der Jokerrolle hat. Der bullige Stürmer ist sofort drin in den Partien und kann Impulse setzen. Tendenz: Havertz behält seinen Stammplatz.