Gibt es auf dem Mars noch aktive Vulkane? Studie findet junge Aktivität
Eine Studie wirft ein neues Licht auf die geologische Geschichte des Mars. Sie enthüllt junge vulkanische Aktivität, die das Bild des roten Planeten verändert.
Arizona – Die Oberfläche des Mars zeigt vergangene vulkanische Aktivität. Doch diese könnte jünger sein als bisher angenommen. Darauf weist eine Studie der NASA und der Universität Arizona, die Ende 2023 publiziert wurde, hin.
Junge Lava-Spuren auf der Marsoberfläche Elysium Planitia
Die Untersuchung fokussiert sich auf die geologische Historie der Elysium Planitia, einer 2,5 Millionen Quadratkilometer umfassenden Marsregion, die mehrere erloschene Vulkane beinhaltet. Einige Krater in dieser Region wurden bereits erforscht. „Elysium Planitia war weitaus mehr vulkanisch aktiv, als bisher gedacht und könnte sogar heute noch immer aktiv sein“, erklärt Joana Voigt, Autorin der Studie. Die Forschenden konnten Anzeichen für Aktivitäten bis vor einer Million Jahren nachweisen. In geologischen Maßstäben ist das ein relativ kurzer Zeitraum.

Einige der Lava-Spuren auf der Oberfläche scheinen sehr jung zu sein. Die Oberfläche der Elysium Planitia wurde durch Lava geformt, das mit Eis oder Wasser in Wechselwirkung trat. Die daraus resultierenden Explosionen prägten die Region. Landschaften, die heiße geologische Aktivität und Wasser kombinieren, sind oft auch von mikrobiologischem Leben bevölkert.
Forschungsteam rekonstruiert die geologische Historie des Mars mithilfe von Daten
„Mit seiner sehr jungen geologischen Aktivität ist Elysium Planitia eine außerordentlich wichtige Region, die für das Verständnis des vergangenen und aktuellen vulkanologischen und magmatischen Zustands des Mars sowie dem Wasservorkommen auf dem Planeten, von entscheidender Bedeutung ist“, betonen die Forschenden.
Um die vulkanische Historie der Region besser nachvollziehen zu können, analysierten die Forschenden verschiedene Daten: Topografische Karten, um die Form der Oberfläche darzustellen, Satellitenbilder zur Untersuchung von Merkmalen und ein Boden-Radar zur Erstellung von Dichtekarten bis zu 140 Meter unter der Oberfläche.

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„Ich habe meine Aufmerksamkeit auf die Details auf den Lavaoberflächen gerichtet, um zu versuchen, die verschiedenen Eruptionsereignisse zu entwirren und die gesamte Geschichte dieser geologischen Einheiten zu rekonstruieren“, berichtet Vogt. Aus den Daten konnte ein 3D-Modell der Umgebung erstellt werden. Es wird vermutet, dass es einst eine ganze Vulkaninsel auf dem Mars gab.
Neue Erkenntnisse deuten auf Wasser im Marsuntergrund hin
Die neuen Daten lassen vermuten, dass Elysium Planitia nicht nur für das Verständnis der vulkanischen Historie des Mars von entscheidender Bedeutung ist, sondern auch für die Lokalisierung von möglichen Wasserreserven. „Die Gebiete, die früher als unscheinbar und langweilig galten, wie zum Beispiel Elysium Planitia, bergen meiner Meinung nach eine Menge Geheimnisse, die entdeckt werden wollen“, resümiert Vogt. Sogar ein besonders großer Mars Vulkan blieb jahrzehntelang unerforscht. (nr)
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