Elfmeter-Ärger beim FC Bayern: Thomas Müller schießt gegen Schiedsrichter-Legende Pierluigi Collina
Der Ärger beim FC Bayern über den nicht gegebenen Hand-Elfmeter in der Champions League ist weiter groß. Thomas Müller holt nun zur Generalkritik um Fifa-Schiedsrichter-Boss Pierluigi Collina aus.
London/München – Viele Tore, taktisch hohes Niveau und gleich zwei strittige Elfmeter-Szenen: Das 2:2 im Hinspiel des Champions-League-Viertelfinales zwischen dem FC Bayern und dem FC Arsenal hat einiges geboten. Die Kater-Stimmung aus der Liga nach Pleiten gegen Dortmund und Heidenheim konnten die Münchner dabei hinter sich lassen und dem Premier-League-Tabellenführer Paroli bieten.
Durch das Unentschieden hat die Tuchel-Elf im Rückspiel in der Allianz Arena den Einzug ins Halbfinale komplett in der eigenen Hand – doch die Freude über die gute Ausgangslage wird weiter vom Ärger über den Schiedsrichter getrübt. Die Münchner fühlen sich um einen vermeintlich eindeutigen Strafstoß betrogen. Thomas Müller macht seinem Ärger nun Luft.
Elfmeter-Ärger beim FC Bayern: Thomas Müller übt Generalkritik an Schiedsrichtern
„Es ist vielleicht das, was Matthias Sammer des Öfteren erwähnt hat: Deutsche Teams und die Lobby bei Collinas Kollegen, die ist schon zu hinterfragen. Das, was in den Strafräumen da gepfiffen wird“, echauffierte sich Müller bei Bild. Mit „Collina“ bezieht sich Müller auf Schiedsrichter-Legende Pierluigi Collina, der seit 2017 Chef der FIFA-Schiedsrichterkommission ist.
Konkret geht es in der Kritik um die Situation in der 67. Spielminute. Nach Wechseln beider Teams ging das Spiel mit Abstoß für Arsenal weiter. Der schwedische Schiedsrichter Glenn Nyberg pfiff die Aktion wie nach Wechseln üblich an. Arsenal-Torwart David Raya passte den Ball zu Verteidiger Gabriel, der den Ball mit der Hand aufnahm. Eine irre Handspiel-Szene, die Bayern-Coach Thomas Tuchel danach fassungslos zurücklässt.
Gabriel war offenbar vom Pfiff des Schiedsrichters irritiert, nahm den Ball auf und legte ihn erneut zum Abstoß hin. Die Bayern-Stars legten sofort Protest beim Schiedsrichtergespann ein, wollten einen Hand-Elfmeter. Nyberg wies die Proteste offenbar mit der Begründung ab, es handele sich um einen „Kinderfehler“, wie Tuchel danach erklärte.
Meine news
„Klarer Elfmeter“: Müller und Bayern von
Für Müller, der im Hinspiel 90 Minuten auf der Bank saß, und seine Kollegen eine schwache Begründung, die den Bayern womöglich den Sieg gekostet hat. „Der Schiri hat es ja klar gesehen. Ihm war halt bloß der Fehler zu blöd, zu kleinlich, als dass er einen Elfmeter hergibt. Er hat das aber nicht zu entscheiden. Der Schiri ist da, um die Regeln umzusetzen“, sagte Müller deutlich.

„Auch wenn man vielleicht dann mit der Regel nicht zufrieden sein kann. Ich glaube nicht, dass die Regel hergibt: Ok, wenn‘s nicht absichtlich war, den Ball zum Abstoß noch mal hinlegen. Ich weiß nicht, was da drinsteht. Ich glaube, dass es ein klarer Elfmeter ist“, ergänzte Müller.
Ob dem Rekordmeister wirklich ein klarer Elfmeter verwehrt wurde, sind sich auch Schiedsrichter-Experten uneinig. Schiedsrichter-Legende Markus Merk machte dem FC Bayern in der Elfmeter-Diskussion jedoch eine klare Ansage. (LuHa)