China als Friedensvermittler? - Selenskyi sucht Hilfe bei Peking - und stößt auf taube Ohren
Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Wunsch geäußert, China als Vermittler im anhaltenden Konflikt mit Russland zu gewinnen. Das meldet „CNN“. Seine Aussage erfolgte im Rahmen einer Zusammenkunft von globalen Führungskräften beim WEF in Davos. Trotz dieser Wünsche scheint Peking jedoch nicht bereit zu sein, sich stärker in die Angelegenheit einzumischen.
Selenskyi wünscht sich Vermittlung
Selenskyj zeigte sich laut CNN offen für eine chinesische Beteiligung an einem Friedensplan für die Ukraine und äußerte, er würde „sehr gerne sehen, dass China sich einbringt“. Sein Außenminister sprach sich für mehr Kontakt mit China auf „allen Ebenen“ aus. Dennoch scheint es so, als ob China aktuell nicht bereit ist, seine Beziehungen zu Russland für eine Friedensinitiative zu riskieren, insbesondere nicht zu Bedingungen der Ukraine.
Trotz Bemühungen chinesischer Offizieller im letzten Jahr, das Land als potenziellen Friedensvermittler im Krieg zu positionieren, sind Experten skeptisch. Yun Sun, Direktor des China-Programms am in Washington ansässigen Think Tank Stimson Center, äußerte gegenüber CNN: „China glaubt, dass es bereits eine wichtige Rolle auf dem Weg zum Frieden spielt. Es ist nur so, dass die chinesische Version des Friedens nicht das ist, was Selenskyj sehen will.“
China hat eigene Pläne
China hat in der Vergangenheit eine eigene Friedenslösung vorgeschlagen, die im Gegensatz zu den Forderungen der Ukraine einen Waffenstillstand ohne vorherigen Abzug der russischen Truppen vom illegal besetzten ukrainischen Territorium verlangt. Laut CNN zeigt die aktuelle Haltung Chinas, dass das Land den Ausgang der Konfliktsituation abwarten will, bevor es möglicherweise weitere Schritte in Richtung Frieden unternimmt.
Die kommende Friedenskonferenz könnte zeigen, ob China tatsächlich bereit ist, sich intensiver in die Friedensverhandlungen einzubringen. Auf der Konferenz, die auf Anfrage von Selenskyj von der Schweiz ausgerichtet wird, werden Führungspersonen aus der ganzen Welt erwartet. Das chinesische Außenministerium hat auf die Frage, ob eine Einladung an Peking verschickt wurde, ausweichend geantwortet und betont, dass Chinas Position auf der „Förderung von Gesprächen für den Frieden“ basiere. Experten sind jedoch skeptisch, ob dies eine Teilnahme an Gesprächen bedeuten würde, bei denen die Ansichten der Ukraine, nicht aber Russlands, den Ausgangspunkt bilden würden.
Sun sagte dazu gegenüber CNN: „Solange Russland es nicht akzeptiert, ist alles, was auf der Friedenskonferenz passiert, irrelevant. China wird keine Bedingungen unterstützen, die Russland ablehnt.“ Ob China tatsächlich eine aktivere Rolle in den Friedensverhandlungen einnehmen wird, bleibt abzuwarten.