Rente im Ausland: Auswandern im Ruhestand kann einsam machen

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Den Ruhestand dort verbringen, wo andere Urlaub machen: Das klingt verlockend. Doch welche Rolle spielt das soziale Umfeld? Eine Studie hat sich damit beschäftigt.

Viele deutsche Rentner zieht es in die Ferne: Der Deutschen Rentenversicherung zufolge bezogen 237.000 Deutsche Ende 2023 ihre Rente im Ausland. Die beliebtesten Länder für den Ruhestand waren demnach Österreich, Schweiz, Spanien, die USA und Frankreich.

23.06.2023, Beliebtes Reiseziel der Deutschen, Mallorca. Promenade von Cala Ratjada, Farbenspiele mit kleinen Surfbrette
Dort leben, wo andere Urlaub machen? Viele wollen sich diesen Traum verwirklichen. (Symbolbild) © IMAGO/Bernd Feil/M.i.S.

Ruhestand im Ausland kann einsam machen – laut Studie

Viele verbringen ihren Ruhestand dort, wo andere Urlaub machen. Aber der Traum birgt auch Risiken: Sonniges Wetter das ganze Jahr und eine Traum-Landschaft – aber einsamer? Genau diese Gefahr bestehe einer Studie zufolge für Rentnerinnen und Rentner, die ihren Ruhestand im Ausland verbringen, berichtete die Deutsche Presse-Agentur (dpa): Forschende der Universität Groningen hätten dazu ausgewanderte Rentner und eine Vergleichsgruppe von Ruheständlern in den Niederlanden befragt. Das Ergebnis sei: Die Ausgewanderten fühlten sich hinsichtlich ihres sozialen Umfelds einsamer. 

Als Rentner in die Ferne ziehen: Was beeinflusst das Gefühl von Einsamkeit?

Da Alter ebenfalls ein Risikofaktor für Einsamkeit sei und dies negative Folgen für die Gesundheit haben könne, könnten Ruhestands-Migranten doppelt gefährdet sein, betonte Esma Betül Savaş, Hauptautorin der im Fachjournal Psychology and Aging veröffentlichen Studie dem Bericht zufolge. Deshalb sollten sich diese vor dem Auswandern überlegen, wie sie ihre sozialen Bindungen in der Heimat aufrechterhalten und neue im Ausland dazu gewinnen könnten.

Für die Studie hätten Savaş und ihr Team fast 5.000 ausgewanderte und knapp 1.400 daheimgebliebene Rentner unter anderem dazu befragt, ob sie sich einsam fühlten und wie ihre Beziehungen zu Familie, Freunden und Nachbarn waren, wie dpa weiter berichtet. Dabei unterschieden die Fachleute zwischen emotionaler Einsamkeit, weil enge Freunde oder Lebenspartner fehlen, und sozialer Einsamkeit, weil kein soziales Umfeld oder Gemeinschaftsgefühl existiert. Dass Rentner im Ausland gerade Letzteres vermissen, liege den Forschenden zufolge daran, dass sie meist gemeinsam mit einem Ehepartner oder Lebensgefährten auswanderten, heißt es zudem im Bericht von dpa.

Die Untersuchung ergab demzufolge aber auch, dass sich die Ruhestands-Migranten sozial und emotional einsam fühlten, wenn sie den Kontakt zu guten Freunden und der Familie in der Heimat verloren hatten. Wer den Kontakt zu den neuen Nachbarn dagegen pflegte, fühlte sich weniger einsam. (Mit Material der dpa)

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