Chinesischer Vater und Sohn wegen Spionage bei ukrainischem Raketenprogramm verhaftet
Der ukrainische Inlandsgeheimdienst SBU hat in Kiew einen chinesischen Studenten (24) und seinen Vater festgenommen. Dem Sohn wird vorgeworfen, technische Unterlagen zur Neptun Anti-Schiffs-Rakete gesammelt zu haben. Der Vater wiederum soll versucht haben, die Daten in die Volksrepublik China zu übermitteln, wie der Guardian berichtet.
Spionage zur Neptun-Rakete: Ukrainer nehmen Chinesen fest
Nach Behördenangaben sind dies die ersten chinesischen Staatsbürger, die in der Ukraine seit dem großflächigen Einmarsch Russlands im Jahr 2022 wegen Spionage festgenommen wurden. Die Festnahmen untermauern einen schon länger von Kiew erhobenen Vorwurf: China unterstütze tatsächlich das russische Militär, insbesondere durch Technologietransfer zu Moskau, obwohl es sich offiziell als neutrale Partei darstelle.

Das von der Ukraine hergestellte Neptun-System wurde bekannt, weil es eine Schlüsselrolle bei der Versenkung der Moskwa spielte. Sie war das Flaggschiff der russischen Marine im Schwarzen Meer. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte die Neptun als „effizient“ gelobt.
Peking äußerte sich zurückhaltend zu den Festnahmen: Eine Sprecherin des chinesischen Außenministeriums erklärte, man prüfe den Vorfall noch und wolle grundsätzlich die „gesetzlichen Rechte der eigenen Bürger“ schützen.
Munitionsmangel der USA bedroht Ukraine-Pläne
Die USA kämpfen derzeit mit einem erheblichen Mangel an Patriot-Abfangraketen, wodurch nur rund 25 Prozent der benötigten Menge verfügbar sind. Diese Situation führte bereits dazu, dass die Trump-Regierung Waffenlieferungen an die Ukraine vorübergehend aussetzte.