Kinderhospiz hilft Eltern bei der Trauer, um ihre Kinder
Ein Kinderhospiz hilft Eltern in den schwersten Stunden. Angela und Tobias Brandt-Migge haben 2011 ihren Sohn verloren. Ein Blick zurück.
Hamburg – Im Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg werden Familien mit schwerkranken Kindern begleitet, nicht nur in den letzten Wochen des Lebens, sondern ab dem Zeitpunkt der Diagnose. Es wird von vielen Eltern als ein Ort des Abschieds, aber auch der Unterstützung und Hoffnung für die Kinder und ihre Angehörigen wahrgenommen.
Still eingeschlafen, einfach so
Der Sohn von Angela und Tobias Brandt-Migge starb 2011 im Kinderhospiz Sternenbrücke in Hamburg. Justian litt an einer schweren Entwicklungsstörung und Epilepsie. Er starb im Alter von elf Jahren. „Ich würde ihn als vorwiegend sonniges Gemüt beschreiben“, erinnert sich Angela Brandt-Migge. Justian habe nie sprechen, selbstständig sitzen oder gehen können. In seiner Entwicklung sei er auf dem Stand eines Säuglings geblieben. „Er war auf alle möglichen Hilfsmittel und Pflege angewiesen“, erzählt der Vater.
Die letzten Tage mit Justian verbrachten die Eltern in der Sternenbrücke. Es sei ein Abschied voller Würde und Ruhe gewesen, berichten sie. „Als ich morgens in sein Zimmer kam, sagte die Schwester, die Nacht war unruhig und sie hatten das Gefühl, er macht sich auf den Weg“, beschreibt Angela den Moment des nahenden Abschieds.
Sie informierte ihren Mann, damit er noch ein letztes Mal mit der ganzen Familie bei Justian sein konnte. „Als er dann gestorben ist, habe ich für mich gedacht: Er hat es jetzt geschafft. So traurig und schwer das auch ist“, sagt die Mutter. Auch für den Vater sei der Moment des Abschieds friedvoll gewesen. „Justian ist wirklich, wie man sich das wünscht, still eingeschlafen“, erinnert er sich. „Ohne einen weiteren großen Anfall, einfach so.“
Trauer verschindet nie ganz, sie verändert sich nur
Das Kinderhospiz Sternenbrücke begleitet Familien oft noch Jahre nach dem Verlust eines Kindes. Die Trauer bleibe ein ständiger Begleiter, sie verändere sich zwar, verschwinde aber nie ganz, erklärt eine Trauerbegleiterin der Sternenbrücke. An Todestagen und Geburtstagen werde im „Garten der Erinnerungen“ eine Kerze entzündet, um der verstorbenen Kinder zu gedenken.