Bayerische Olympia-Athletin offenbart Ekel-Folgen des Seine-Wettkampfes – auch weitere Deutsche betroffen
Die Wasserqualität der Seine war ein entscheidendes Thema bei Olympia in Paris. Nun hat eine deutsche Schwimmerin ausgepackt.
Paris – Es war das Thema der Olympischen Spiele 2024 in Paris: Die Wasserqualität der Seine. Letztendlich konnten die Triathlon- und Freiwasserwettbewerbe ausgetragen werden. Allerdings sind die Folgen der „braunen Brühe“, wie sie manch ein Augenzeuge bezeichnet, verheerend für einige Sportlerinnen und Sportler, wie der Deutschen Leonie Beck.
Olympisches Schwimm-Rennen in Paris endet mit Durchfall und dem Übergeben
Gleich drei von vier deutschen Startern haben bei den olympischen Rennen im Freiwasserschwimmen in der Seine gesundheitliche Probleme davongetragen. „Zwei deutsche Freiwasser-Schwimmerinnen wurden gestern wegen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall ambulant behandelt. Ihnen geht es seit heute Morgen wieder deutlich besser“, teilte der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dem 10. August, mit. „Ein weiterer Schwimmer ist mit ähnlichen Symptomen aktuell in Behandlung der deutschen Mannschaftsärzte.“ Um wen es sich dabei handelt, gab der DOSB nicht bekannt.
Die Europameisterin im Freiwasser heißt Leonie Beck. Sie ist in Augsburg geboren und startet für den Schwimmverein Würzburg. Nach dem Olympia-Wettbewerb war sie schon ratlos, bezeichnete sich selbst als Lauch. Sie wurde Neunte und wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass die Zahl „9“ auch nochmal eine entscheidende Rolle die nächsten Tage spielen wird. Denn auf Instagram zeigte sie ein Selfie, auf dem sie sichtlich fertig aussah und versah es mit den Worten: „Neunmal übergeben und Durchfall“. Die Ironie wurde dann noch im nächsten Satz aufgegriffen: „Die Wasserqualität in der Seine ist überprüft.“
„Werte laut Veranstalter“ vertretbar: Olympia-Wettkampf sorgt dennoch für Furore
Und die Wasserqualität ist eben das Diskussionsthema immer wieder gewesen, vor allem rund um den Triathlon. Zudem war ein Freiwasser-Training abgesagt worden, weil die Wasserwerte zu schlecht waren. Für eine Übungseinheit am Mittwoch und die Rennen der Frauen am Donnerstag und der Männer am Freitag war die Wasserqualität laut der Organisatoren dann aber ausreichend.
„Die vom Veranstalter bekanntgegebenen Werte lagen unter den vom Weltverband vorgegebenen Grenzwerten, sodass ein Schwimmwettbewerb durchführbar war“, hieß es vom DOSB auf die Frage, ob die Durchführung der Wettkämpfe in der Seine vertretbar gewesen seien. Über Symptome klagen nicht nur Deutsche, sondern auch andere Athletinnen und Athleten. Ob die Werte vertretbar gewesen sind, darüber scheiden sich wohl die Geister. (ank mit dpa)