Einheimische toben über Touristen-Aktion an der Adria: „Unglaublich und illegal“

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Eine unerlaubte Ponton-Installation an der kroatischen Küste sorgt für Empörung bei Anwohnern. Die Verantwortlichen müssen nun mit Konsequenzen rechnen.

St. Peter – Am Strand wird sich oft um den besten Liegeplatz gestritten. Nun scheinen Badegäste eine besondere Idee gehabt zu haben – die aber leider nach hinten losgegangen ist. Die Aktion am Strand von St. Peter wird von Anwohnern und lokalen Medien heftig kritisiert. Es ist eine Sache, einen Liegeplatz mit einem Handtuch zu reservieren, aber diese Badegäste haben eine komplette Liegefläche mit Liegen und einer Poolleiter im Meer errichtet. Eine andere Touristenstadt in Kroatien wurde letzten Sommer nur knapp von einem Tornado verfehlt.

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Die Küste des kroatischen St. Peter © Dreamstime Makkurato/Imago

Illegale Installation an kroatischer Adriaküste: Bild zeigt Schwimmfläche mit Liegen

Ein verärgerter Leser der kroatischen Zeitung morski.hr schickte ein Bild ein, das eine schwimmende Fläche, einen Ponton, zeigt, der aus mehreren Teilen zusammengesetzt ist. Dieser bietet genug Platz für acht Liegen, eine Freifläche zum Entspannen und ein Loch ins Meer, in das eine Poolleiter führt. Laut Berichten ist die Konstruktion mit Betonblöcken verankert. Die Installation wirkt fast professionell, bis sich herausstellt, dass sie privat und ohne Genehmigung ins Meer gesetzt wurde. Auch an anderen Stellen wurde die Adria-Küste illegal bebaut.

Die Zeitung beschreibt diese Aktion als „Unglaublich und illegal“. Denn normalerweise wäre das nicht erlaubt. Kroatische Anwohner meldeten den Vorfall bei der Behörde für Meer, Verkehr und Infrastruktur. Die Stadt kündigte an, die Entfernung auf Kosten derjenigen durchzuführen, die die Struktur errichtet hatten. Gegen die damals noch unbekannten Täter wurde ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet und ein Abschiebungsbescheid erlassen, berichtet die Zeitung.

Omanische Bürger hatten unerlaubt Ponton errichtet – Behörden ermitteln

Die Behörden konnten schließlich die Hintergründe der Installation klären: „Es handelt sich um eine Art aufblasbare Installation, die definitiv ohne rechtliche Grundlage errichtet wurde und entfernt wird. Wir erhielten auch Informationen darüber, dass sie von omanischen Bürgern eingerichtet wurde, die behaupteten, sie wüssten nicht einmal, dass sie für so etwas eine Genehmigung brauchten.“ Die omanischen Bürger hatten ein Grundstück direkt über dem Strand gekauft und angenommen, dass ihnen auch der Teil des Meeres gehören würde. In Kroatien können oft günstige Ferienhäuser gefunden werden.

Auf Social Media äußern sich Anwohner verärgert über die Aktion: „Wir müssen so ein Verhalten bestrafen und das hart. Das ist unsere Küste.“ „Wir haben das Gesetz zum Meereseigentum so viele Jahre lang ignoriert, dass die Menschen den Eindruck haben, dass in Kroatien alles möglich ist, egal was passiert“, schreibt ein weiterer. Doch einer beruhigt: „Sie haben nichts betoniert und keinen irreparablen Schaden angerichtet. Sie werden eine Strafe erhalten, die Aktion nicht wiederholen, und die Adria wird vor ihrem größten Problem bewahrt; einem Ponton-Pool.“

Die Installation muss nun so schnell wie möglich entfernt und der Meeresabschnitt wieder für alle Besucher freigegeben werden – auf Kosten derer, die sie erbaut haben. (nr)

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