Die Kritik am geplanten Fachmarktzentrum in Nandlstadt reißt nicht ab
Die Mehrheit des Gemeinderats hat dem geplanten Fachmarktzentrum vor den Toren Nandlstadts schon grünes Licht gegeben. Auch die Grundsatzdebatte hatte bereits stattgefunden. Doch das Thema brodelt weiter.
Nandlstadt – Das geplante Fachmarktzentrum im Gewerbegebiet Kitzberger Feld II sorgte in der jüngsten Sitzung des Marktrats Nandlstadt einmal mehr für Diskussion. Obwohl eigentlich nur eine Flächennutzungsplanänderung und damit ein notwendiger verfahrenstechnischer Schritt vollzogen werden sollte, um das geplante Sondergebiet den aktuellen Gegebenheiten anzupassen, wurde erneut über die Notwendigkeit eines Drogeriemarkts (Rossmann/ 500 m2), eines Discounters (Lidl/ 1200 m2) und eines Lebensmittelgeschäfts (Edeka/ 1300 m2) samt Getränkemarkt (60 m2) mit dazugehörigen Parkplätzen diskutiert. Allen voran die Grünen-Markträte Erhard Schönegge und Bernd Stöckeler störten sich an den „Supermärkten auf der grünen Wiese“ und der „drastischen Flächenversiegelung“.
Für letzteres Argument hatte dritter Bürgermeister Michael Schranner (BLN) kein Verständnis: „Ist es euch echt lieber, dass da ein Logistiker mit 100 Meter langen Hallen hinkommt?“ Zumal: „Wir machen keine Neuversiegelung“, betonte er nachdrücklich. „Das jedes Mal in den Raum zu werfen, nervt.“
Erhard Schönegge warnte davor, dass durch solche „Supermärkte auf der Wiese“ Ortszentren „kaputtgehen“ – Beispiele dafür gebe es genug. „Wir haben ein Ortszentrum, das lebendig ist. Aber in zehn Jahren wird der Ort tot sein.“
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Maria Rauscher (UWN) erklärte: „Ich bin nicht dagegen, dass das Gewerbegebiet erweitert wird“, aber mit dem Sondergebiet „Einzelhandel mit Gastronomie“ habe sie ein Problem. Und deshalb forderte sie – ebenso wie die Grünen –, im Rahmen der erforderlichen Flächennutzungsplanänderung extra über das Sondergebiet abzustimmen. Doch dieser Wunsch wurde mit 7:11 Stimmen abgelehnt.
Sebastian Unger (CSU) verstand die ganze Debatte nicht. Die Grundsatzdiskussion über das Fachmarktzentrum sei doch bereits im März geführt und entschieden worden, merkte er an – auch er hatte damals dagegen gestimmt. „Aber jetzt muss es konstruktiv weitergehen“, forderte er.
Letztlich stimmte die Mehrheit der Flächennutzungsplanänderung zu, sodass aus dem bisher als landwirtschaftliche Fläche ausgewiesenen Areal nun ein Sondergebiet wird, auf dem das Fachmarktzentrum entstehen kann. Dagegen votierten die beiden Grünen-Markträte sowie Maria Rauscher und Alexander Mörwald (UWN). Mit 13:5 Stimmen wurde auch der Aufstellung des Bebauungsplans zugestimmt.
Eine gute Nachricht hatte Architekt Peter Wacker den Räten mitgebracht: Die Fußgängerüberquerung der Kreisstraße FS32 zum geplanten Einkaufszentrum könnte mittels Ampel geregelt werden. „Der Investor wäre bereit, das zu übernehmen“, sagte Wacker.
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