Rund zehn Tage nach der Europawahl sehen die Umfragewerte für die regierenden Parteien nicht gut aus. Die AfD landet aktuell vor der Kanzlerpartei SPD.
Berlin - Rund zehn Tage nach der Europawahl spiegelt sich das verlustreiche Wahlergebnis für die drei Ampel-Parteien, die SPD, die FDP und die Grünen auch in ihren aktuellen Umfragewerten wider. Besonders schwer verdaulich erscheint dabei, dass selbst die Kanzlerpartei SPD hinter die AfD zurücksinkt. Trotz der schlechteren Umfragewerte für die jeweiligen Parteien bewerten immerhin 24 Prozent der Befragten die Arbeit der Bundesregierung als sehr wichtig.
Laut dem RTL/ntv Trendbarometer erstellt von dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa kommen alle drei Ampel-Parteien zusammen aktuell lediglich auf rund 32 Prozent Zustimmung. Diese Daten beziehen sich speziell auf den Befragungszeitraum zwischen dem 11. und 17. Juni. Ende Mai und inmitten von Wahlkampfzeiten war die politische Ausgangslage noch eine andere gewesen. Die Grundlage bilden die Angaben von 2.504 Befragten mit einer statistischen Fehlertoleranz von 2,5 Prozentpunkten.
Die SPD trifft sich zur Krisensitzung: Freuen können sich in Deutschland Union und BSW
Die SPD steht in der Bundesrepublik aktuell bei 15 Prozent, die AfD, welche bei der Europawahl rund fünf Prozentpunkte dazugewonnen hatte, bei 16 Prozent. Die Kanzlerpartei hatte bei der Europawahl zwei Prozentpunkte im Vergleich zu 2019 verloren und sich deswegen vor wenigen Tagen zu Beratungen darüber im Willy-Brandt-Haus getroffen.
Eine andere Perspektive ergibt sich aus den aktuellen Umfragen heraus, für das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die frisch gegründete und bei der Europawahl für ihr junges Alter sehr erfolgreich gewesene Partei, steht aktuell bei sieben Prozent. Die regierende FDP hingegen bei genau 5 Prozent. Die Union, der Sieger der Europawahl, bleibt aktuell in Deutschland konstant bei 30 Prozent.
Die K-Frage würde aktuell eher Friedrich Merz statt Olaf Scholz für sich entscheiden
Wenn die Deutschen ihren Kanzler oder ihre Kanzlerin selbst wählen könnten, würde das Ergebnis eher in Richtung des CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz deuten. Merz geben aktuell 30 Prozent der Deutschen ihre Zustimmung, für Olaf Scholz sind es aktuell zwei Prozentpunkte weniger. In der letzten Wochen waren die Werte der beiden Politiker noch umgekehrt ausgefallen.
Allerdings geben im Befragungszeitraum auch 42 Prozent an, keinen von beiden als Kanzler zu wollen und bei dieser Frage offenbart sich auch ein altbekanntes Problem von Friedrich Merz, nämlich, dass er speziell bei der weiblichen Wählergruppe mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. In der weiblichen Zielgruppe liegt Scholz trotz insgesamt schlechterer Werte vier Prozentpunkte vor Friedrich Merz.