Fachärzte in Freising: Neue Praxen mit einem Haken
Freisings neues Ärztehaus nimmt Form an. Doch in Sachen Parkplätzen wird es eng. Damit könnten Probleme entstehen.
Freising – Vom Hotel, das eigentlich an der Stelle geplant war (wir haben berichtet) zum Ärztehaus mit Gaststätte: Das Schild an der Mainburger Straße, mit der Aufschrift „Das neue Ärztehaus in Freising“ verrät, dass am Ortseingang der Domstadt etwas anderes entsteht als ursprünglich gedacht. Und dem Vorbescheidsantrag vor einem Jahr folgte nun der Bauantrag. In der jüngsten Bau- und Planungsausschuss-Sitzung wurde dabei auch im Detail bekannt, welche Fachärzte dort künftig Patienten versorgen werden.
Dieses Angebot soll kommen
Ins Erdgeschoß wird – auf einer Fläche von 100 Quadratmeter – ein Psychiater seine Praxis einrichten, zudem ein Radiologe auf rund 290 Quadratmeter sowie eine ambulante Tagespflege mit insgesamt 24 Plätzen. Onkologie, Physiotherapie und Dermatologie sind im ersten Obergeschoß zu finden, im zweiten Stock ein Orthopäde, ein Wundzentrum, ein Augenarzt, eine HNO-Praxis und ein Logopäde. Jeweils auf einer Fläche von rund 250 Quadratmetern ist das dritte Obergeschoss für eine Kinderwunsch- und eine Zahnarztpraxis reserviert.
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Und die Stellplätze: Insgesamt wären 113,47 Plätze nötig. Der Bauherr weist 104 Stellplätze über eine Tiefgarage nach und vier als Freiflächenstellplätze. 4,47 werden zur Ablöse beantragt. Sowohl Maria Lintl (FSM) und Robert Weller (FW) fanden, dass die Anzahl der Stellplätze nicht gerade üppig bemessen sei. Zumal im Erdgeschoss noch eine Gaststätte mit einem 240 Quadratmeter großen Gastraum und einer 100 Quadratmeter großen Freischankfläche errichtet wird und die Anzahl der Parkplätze nicht nur für Besucher, sondern auch für die Mitarbeiter reichen soll. „Wir dürfen die Parkplatzsucher nicht in die umliegenden Wohngebiete verdrängen, vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, mehr Parkraum zu schaffen.
„Nicht mehr rauszuholen“
Laut OB Tobias Eschenbacher werde da rein rechtlich nicht mehr herauszuholen sein. „Das sind 13 Arztpraxen und rein rechnerisch würde das bedeuten: Wenn man die Mitarbeiter berücksichtigt, dürfen in einem vollen Wartezimmer mit zehn Patienten nur 1,6 Autofahrer sitzen.“ Das werde Probleme bringen, darauf wolle er hinweisen, so Weller. Eschenbacher hielt dagegen, dass das rein rechnerisch 8,5 Stellplätze pro Praxis bedeute. „Wir haben da einen durchaus nachvollziehbaren Schlüssel angewendet“, sagte er: Pro 30 Quadratmeter Fläche ist ein Stellplatz nötig.
Manfred Drobny fand, dass das ein schönes Beispiel dafür sei, „wie notwendig es ist, den Flächenbedarf und die Flächennutzung im Hinblick auf Parkplätze neu zu denken“.
Hans Hölzl (FSM) störte sich an den Dachaufbauten für die Haustechnik. „Die stören schon.“ Der Bauantrag wurde mit vier Gegenstimmen abgesegnet.