Interview: Nükhet Taylan und Mehmet Atila von MEDICAL INN HAIR
Viele Menschen fragen sich: Ab wann lohnt sich eine Haartransplantation überhaupt? Gibt es eine Altersgrenze oder andere Voraussetzungen?
Prof. Dr. Atila: Die Entscheidung hängt weniger vom Alter ab, sondern vielmehr vom Fortschritt des Haarausfalls und der genetischen Veranlagung. Wir behandeln Patienten ab Mitte 20, aber auch Männer über 60 – entscheidend ist, dass der Haarausfall stabil ist oder medikamentös stabilisiert werden kann. Bei sehr jungen Patienten mit aktivem Haarausfall raten wir zur Vorsicht und arbeiten häufig mit einem sogenannten Stufenkonzept. Dabei setzen wir zunächst unterstützende Therapien wie die PRP-Behandlung ein, um das Haarwachstum zu fördern und den Haarausfall zu stabilisieren. Parallel beobachten wir den Verlauf engmaschig und entscheiden individuell, wann eine Haartransplantation sinnvoll ist – oft zunächst in Form einer begrenzten Ersttransplantation in ästhetisch wichtigen Zonen wie der Haarlinie. So stellen wir sicher, dass das Ergebnis nicht nur natürlich wirkt, sondern auch langfristig stabil bleibt.
Wie unterscheiden Sie sich von anderen Anbietern – auch innerhalb Deutschlands? Und warum entscheiden sich dennoch viele für Ihre Klinik, obwohl es vermeintlich günstigere Angebote gibt?
Frau Taylan: Der Unterschied liegt ganz klar in der Kombination aus medizinischer Fachkompetenz, ästhetischem Feingefühl und echter Patientenbetreuung. Wir verbinden plastisch-ästhetische Chirurgie mit hochspezialisierter Haarmedizin – alles unter einem Dach. Unsere Klinik ist keine Fließbandproduktion, sondern ein Ort, an dem Qualität, Sicherheit und Vertrauen im Mittelpunkt stehen.
Als staatlich konzessionierte Privatklinik nach § 30 GewO führen wir alle Eingriffe unter strengsten hygienischen und medizinischen Standards durch. Wer auf vermeintlich billige Angebote setzt, riskiert Narben, unnatürliche Ergebnisse oder sogar Folgeeingriffe.
Unsere Patienten wissen: Qualität rechnet sich langfristig – medizinisch, ästhetisch und emotional. Und genau deshalb legen wir größten Wert auf eine ehrliche und transparente Beratung. Wir nehmen uns Zeit, hören zu, analysieren individuell und klären ehrlich auf, auch wenn es manchmal bedeutet den Patienten zu enttäuschen und eine Haartransplantation abzulehnen. Das macht den Unterschied. Bei uns steht nicht der Profit an erster Stelle, sondern der Mensch– mit all seinen Fragen, seiner Geschichte und seinen Erwartungen. Das macht den Unterschied.
In der Öffentlichkeit wird oft nur das Ergebnis gezeigt. Wie wichtig ist die Nachsorge für ein optimales Ergebnis?
Frau Taylan: Die Nachsorge ist entscheidend. Vor allem die ersten zehn Tage nach dem Eingriff sind ausschlaggebend für den Heilungsverlauf. In dieser Phase wird der Grundstein für ein erfolgreiches Anwachsen der transplantierten Grafts gelegt. Wir begleiten unsere Patienten engmaschig, geben detaillierte Pflegeanleitungen, stellen spezielle Pflegeprodukte zur Verfügung und stehen jederzeit für Rückfragen bereit.
Besonders wichtig sind das korrekte Waschen der Kopfhaut, das Vermeiden von Reibung und mechanischem Druck, der Schutz vor Sonne sowie der bewusste Umgang mit körperlicher Aktivität. Auch die Schlafposition spielt eine Rolle, um Schwellungen zu minimieren.
Ab etwa der dritten Woche setzen wir – je nach Ausgangssituation – auch unterstützende Therapien wie PRP ein, um die Durchblutung und Regeneration weiter zu fördern. Eine gute OP allein reicht nicht – erst mit konsequenter Nachsorge und dem richtigen Verhalten des Patienten entsteht das ästhetisch hochwertige und langfristig stabile Ergebnis, das sich alle wünschen.
Gibt es unsichtbare Unterschiede zwischen guten und weniger guten Ergebnissen? Woran erkennt man echte Qualität?
Frau Taylan: Absolut. Ein natürlich wirkender Haaransatz, die korrekte Wuchsrichtung und eine gleichmäßige Dichte sind keine Zufallsprodukte – sie entstehen durch Erfahrung, Präzision und ein geschultes ästhetisches Auge. Fehler wie eine „Puppenhaar-Optik“, sichtbare Lücken oder ungleichmäßige Haarverteilung erkennt man oft erst Monate später – wenn es für eine einfache Korrektur schon zu spät ist.
Besonders die Gestaltung der Haarlinie erfordert eine Kombination aus medizinischem Fachwissen und ästhetischem Feingefühl. Wir sprechen hier bewusst von der Kunst der Haarlinie, denn sie soll nicht einfach nur Haare zurückbringen – sie muss zum Gesicht, zum Alter, zur Ethnie und zur Kopfhautstruktur passen. Jede Haarlinie, die wir planen, ist maßgeschneidert. Kleine Unregelmäßigkeiten und ein individueller Verlauf sorgen dafür, dass das Ergebnis am Ende völlig natürlich wirkt und nicht als Transplantation erkennbar ist.
Deshalb arbeiten wir mit präziser Graftverteilung, typgerechter Linienführung und einer individuell abgestimmten Dichteplanung – genau das macht den Unterschied zwischen einem sichtbaren Eingriff und einem unsichtbar perfekten Ergebnis.
Wie lange halten die transplantierten Haare wirklich? Und was kann man tun, um das Ergebnis langfristig zu sichern?
Frau Taylan: Transplantierte Haare bleiben in der Regel lebenslang, weil sie genetisch resistent gegen Haarausfall sind. Der restliche Haarbereich kann aber weiterhin ausdünnen. Daher empfehlen wir unterstützende Therapien wie Minoxidil, Finasterid oder PRP. Wir betreuen unsere Patienten nicht nur bis zur OP – sondern langfristig.
Das „Inn“ in MEDICAL INN steht für Innovation. Gibt es Technologien oder Entwicklungen, die Sie derzeit besonders spannend finden?
Prof. Dr. Atila: Ja, definitiv – besonders unsere KI-gestützte Graft-Analyse ist ein spannender Ansatz. Dabei handelt es sich nicht um ein Planungsinstrument für den Eingriff selbst, sondern um ein digitales Tool, das interessierten Patienten einen ersten Eindruck über ihren Haarstatus und den potenziellen Behandlungsbedarf vermittelt.
Gerade für Menschen, die noch unsicher sind oder Hemmungen haben, direkt einen Termin in der Klinik zu vereinbaren, bietet die KI einen diskreten, niedrigschwelligen Einstieg. Sie hilft dabei, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, erste Informationen zu sammeln und ein besseres Gefühl für den eigenen Haarstatus zu entwickeln – und das bequem von zu Hause aus.
Uns ist aber ganz wichtig zu betonen: Diese Technologie ersetzt keinesfalls die persönliche, ärztliche Beratung. Sie soll neugierig machen, Orientierung geben und das Bewusstsein für Behandlungsoptionen stärken – nicht aber eine fundierte medizinische Einschätzung liefern. Die individuelle Untersuchung, die persönliche Beratung und das Vertrauensverhältnis zum behandelnden Team bleiben bei uns immer im Mittelpunkt. Die KI ist ein Werkzeug – die Qualität entsteht im Dialog.
Gibt es einen besonders berührenden Fall, der Ihnen im Gedächtnis geblieben ist?
Frau Taylan: Ja, ein Patient aus dem Ausland, der durch Haarausfall unter schwerem sozialem Rückzug litt. Nach der Transplantation hat er uns eine Nachricht geschrieben – mit einem Selfie aus dem Fitnessstudio. Er schrieb: „Das war der erste Tag, an dem ich mich wieder gerne im Spiegel angeschaut habe.“ Er war uns so dankbar. Solche Geschichten sind unbezahlbar.
Was möchten Sie Patienten mit auf den Weg geben, die noch zögern?
Prof. Dr. Atila: Zögern ist normal – es ist eine große Entscheidung. Mein Rat: Informieren Sie sich ehrlich, stellen Sie jede Frage, vergleichen Sie nicht nur Preise, sondern auch die Menschen dahinter. Wenn Sie sich für eine Transplantation entscheiden, tun Sie es für sich – mit einem guten Gefühl. Und wir sind da, wenn Sie bereit sind.
Vielen Dank für das Interview!
Weitere Informationen über MEDICAL INN HAIR und Haatransplantationen finden Sie auf der Webseite.