Jetzt doch PV aufs Hallenbad Kaufbeuren – Wirtschaftsreferent präsentiert Lösungsmodell im Stadtrat

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Dornröschenschlaf im Juni: Trotz Sparkurs bei den Investitionen soll das sanierungsbedürftige Hallenbad jetzt doch eine PV- Anlage bekommen, von der sich die Stadt eine deutliche Reduktion der Betriebskosten erwartet. © Foto: Gattinger

Obwohl die Stadt Kaufbeuren mit Budgetkürzungen und einem Verzicht auf fast alle aufschiebbaren Investitionen verhindern muss, in die Überschuldungsfalle zu geraten, hat sie offenbar eine Möglichkeit gefunden, sich die Photovoltaik auf dem Hallenbaddach doch noch leisten zu können.

Kaufbeuren – Angesichts der angespannten Finanzlage Kaufbeurens hatte es einen Kahlschlag bei den kurzfristig angedachten Investitionen gegeben – auch bei der Sanierung des Kaufbeurer Hallenbads, das sich nach Asbestfunden und einem Absinken der Seitenverglasung des Rutschenbaus zu einer wahren „Wundertüte“ bei den Kosten entwickelt hatte (wir berichteten mehrfach). So hatte man auf alle optionalen Maßnahmen verzichtet – unter anderem auf die Errichtung einer Photovoltaikanlage (PV) auf dem Dach des Bades, die noch einmal mit 300.000 Euro zu Buche geschlagen hätte. Das soll sich jetzt ändern, verkündete Wirtschaftsreferent Andreas Bauer diese Woche im Stadtrat.

Den Verzicht auf die PV hatten bei der Haushaltsverabschiedung alle Fraktionen ausdrücklich bedauert, da es sich um einen zukunftsweisenden Beitrag zur kommunalen Energiewende gehandelt und auch einen spürbaren Einfluss auf die ohnehin hohen Betriebskosten gehabt hätte, die bei den Finanzen jeder Kommune einen beträchtliche Posten darstellen.

Jetzt doch PV aufs Hallenbad Kaufbeuren – Wirtschaftsreferent präsentiert Lösungsmodell

Gegen Ende der Sitzung vergangenen Dienstag präsentierte Wirtschaftsreferent Andreas Bauer eine Lösung, die es erlaubt, trotz Sparzwang beim Hallenbad nicht auf die PV verzichten zu müssen. Dabei handelt es sich nach Bauers Worten um ein Pächtermodell, das „zu einer intensiven Kostenreduktion“ führen und für die Stadt und den Investor eine „Win-win-Si­tu­a­ti­on“ erzeugen werde. Nähere Angaben machte Bauer im öffentlichen Teil der Sitzung nicht, aber auf Nachfrage der Redaktion lieferte die Pressestelle der Stadt mit dem zuständigen Referat für Wirtschaft, Liegenschaften und Kultur genauere Informationen: Der kommunale Energieversorger Vereinigte Wertach-Elektrizitätswerke GmbH (VWEW) übernimmt für die PV-Anlage sämtliche Investitionskosten und wird die Anlage auf dem Dach des Hallenbads auch installieren. Im Gegenzug wird VWEW dann die Anlage an die Stadt verpachten.

Jetzt doch PV aufs Hallenbad Kaufbeuren – Grüne Energie, weniger Betriebskosten

„Es war mir wichtig, einen Weg zu finden, um die PV-Anlage auf dem Dach des Hallenbads doch noch zu realisieren“ erklärt Bauer. „Ich bin froh und sehr dankbar, dass wir mit unserem starken regionalen Partner VWEW das Projekt umsetzen können und nun eine Win-win-Situation geschaffen haben. Es wäre im Sinne der Nachhaltigkeit alles andere als zielführend, das immense PV-Potential des Hallenbaddaches zur Reduzierung der Betriebskosten nicht zu nutzen.“

Auch Finanzreferatsleiter Markus Pferner bestätigt die von Bauer in Aussicht gestellte Win-win-Situation. Auch wenn beim Betrieb der PV für die Stadt eine Pacht anfalle, so Pferner, werde sich das Betriebsergebnis des Bades verbessern. Nach Pferners Ansicht stellt dieses Pächtermodell eine wirtschaftliche Lösung dar.

Kaufbeurens Oberbürgermeister Stefan Bosse zeigte sich ebenfalls erfreut: „Es war kein einfaches Unterfangen, es freut mich daher sehr, dass wir nun eine zukunftssichere und nachhaltige Lösung für die Hallenbad-PV gefunden haben.“

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