Noch hält die Abwehr stand: Russland will die Ukrainer in Sumy mit zahlenmäßiger Übermacht zurückdrängen

Die russischen Streitkräfte haben ihre Offensive in der Ukraine enorm ausgeweitet und setzen auf ihre zahlenmäßigen Vorteile, um Druck auf die ukrainischen Verteidigungslinien auszuüben. Mit einer Truppenstärke von 50.000 Soldaten stehen die Russen aktuell nur 20 Kilometer von der nordostukrainischen Provinzhauptstadt Sumy entfernt. 

Putin will "Pufferzone" schaffen

Moskaus Truppen haben seit der Rückeroberung der westrussischen Region Kursk damit begonnen, auch in die benachbarte Grenzregion in der Ukraine vorzurücken. Die Region Sumy gilt als eine Hauptstoßrichtung der russischen Sommeroffensive. Große Truppenteile sind dort gebunden.

Kremlchef Wladimir Putin forderte die Schaffung einer sogenannten Pufferzone im Nachbarland - und schloss jüngst beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg dabei auch die Einnahme der Gebietshauptstadt Sumy nicht aus.  

Der russische Präsident Wladimir Putin
Der russische Präsident Wladimir Putin GAVRIIL GRIGOROV/POOL/AFP via Getty Images

Schiere Anzahl der Russen großes Problem für die Ukraine

Die Ukrainer stehen vor der gewaltigen Herausforderung, die stark überlegenen russischen Kräfte in Schach zu halten. General Oleksandr Syrskiy, oberster Befehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, sagte dem „Wall Street Journal“: „Ihre Hauptstrategie ist es, uns mit ihrer Anzahl zu zermürben.“ Die Situation in Sumy entwickelt sich zu aktuell zu einem erbitterten Stellungskampf. Der Kommandeur einer vor Ort stationierte ukrainischen Einheit sagte: „Die Zahlen sind ein großes Problem für uns, aber nicht genug, um uns zu überrennen.“ 

Verlust von 300 bis 400 russischen Soldaten pro Tag

Der kontinuierliche Verlust russischer Soldaten, vom „Wall Street Journal“ auf 300 bis 400 pro Tag geschätzt, wird durch ununterbrochenen Nachschub kompensiert, was die ukrainischen Verteidiger vor immer neue Herausforderungen stellt. 

Die Verteidigung in Sumy wird von vielen Soldaten als unzureichend kritisiert, da wichtige Positionen nicht ausreichend befestigt waren. Die ukrainische Armee arbeitet jedoch aktuell mit Hochdruck daran, ihre Verteidigungslinien zu verbessern.