Churer Modell: Neue Schulleiterin am Starnberger See verfolgt spezielle Lernmethode

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Lieblingsort: Als Lehrerin mitten im Klassenzimmer einer ersten Klasse fühlt sich Schulleiterin Marianne Fentzloff am wohlsten. © Veronika Mahnkopf

Vom Westufer in den Süden: Marianne Fentzloff ist nach langer Zeit in Tutzing zumindest beruflich an die andere Ecke des Starnberger Sees gegangen: Sie ist die neue Leiterin der Grundschule Seeshaupt.

Seeshaupt – Marianne Fentzloff ist ein standorttreuer Typ: „Ich bin schon immer in Tutzing.“ Die Familie der 57-Jährigen ist alteingesessen, sie selbst hat an der Tutzinger Grundschule ihr Referendariat gemacht, war dann nach den jeweiligen Elternzeiten mit den eigenen drei Kindern dort Lehrerin, zuletzt Schulleiterin. Jetzt geht Fentzloff neue Wege – wenn auch nur ans andere Ufer des Starnberger Sees. Seit 1. August ist sie die Leiterin der Grundschule Seeshaupt und folgt damit auf Saskia Gampenrieder, die jetzt die Grundschule in Iffeldorf leitet.

Die Leitung der kombinierten Tutzinger Grund- und Mittelschule mit rund 400 Schülern war Fentzloff zuletzt zu fordernd geworden. „Es war eine heftige Zeit“, so Fentzloff – zumal sie „vom Herzen her am liebsten Lehrerin“ sei, was bei dieser Schulgröße nicht mehr möglich war.

Fentzloff will, dass Kinder Lernort selbst wählen

„Da kam die Stellenausschreibung für Seeshaupt wie ein Wink des Schicksals.“ 114 Schülerinnen und Schüler und ein Kollegium von 16 Lehrerinnen und Lehrern führt sie nun durch die kommenden Schuljahre. Wobei auch die Seeshaupter Grundschule stetig wachse. „Wir haben heuer zum ersten Mal sechs erste Klassen.“ Eine davon unterrichtet sie selbst – und zwar „immer noch wahnsinnig gern.“ Gerade den ganz jungen Schüler könne man noch spielerisch etwas beibringen. Besonders wichtig sei ihr, „die Grundmotivation der Kinder zu erhalten.“

Dabei setzt Fentzloff – wie viele Lehrer aktuell – auf das Churer Modell, bei dem die Kinder ihren Lernort im Klassenzimmer selbst wählen: mal am Boden, mal auf Hockern oder am Tisch. Und auch den Lernpartner suchen die Erstklässler selbst aus.

Schulleiterin möchte gewaltfreie Kommunikation vermitteln

Moderne Wege will Fentzloff auch bei der Leitung der Schule gehen. „Wir werden Räume neu strukturieren, modernisieren. Und auch auf Digitales wie den Schulmanager setzen.“ Außerdem bemühe sie sich um die Vermittlung gewaltfreier Kommunikation.

Der Abschied aus Tutzing ist der 57-Jährigen nicht leicht gefallen: „Ich bin dort einfach sehr verwurzelt. Das hat mich emotional viel gekostet.“ In Seeshaupt habe sie aber eine „tolle Übergabe“ bekommen und ein „sehr engagiertes Kollegium vorgefunden“. Alles sei sehr familiär. „Ich bin angekommen und gerne hier.“

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