DWD warnt vor extremem Unwetter: Starkregen, Gewitter, Hagel – mehrere Regionen betroffen
Am Montag zieht eine gefährliche Unwetterlage über Deutschland. Besonders im Osten drohen extreme Regenmengen, Gewitter und Sturmböen. Eine Wetter-Kolumne von Dominik Jung.
München – Der Wochenbeginn steht ganz im Zeichen einer angespannten Großwetterlage. Ein Tiefdruckgebiet über Mitteleuropa sorgt für den Zustrom feuchter und energiereicher Luftmassen. Während sich über dem Westen und Südwesten des Landes bereits kühlere Atlantikluft durchsetzt, bleibt der äußerste Osten noch in schwül-heißer Luft gefangen – eine explosive Mischung, die ab dem frühen Nachmittag (21. Juli) zunehmend eskaliert. Erste kräftige Gewitter entstehen über Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Baden-Württemberg und breiten sich mit teils stürmischen Böen bis zu 75 km/h ostwärts aus. Lokal sind auch Sturmböen bis 80 km/h möglich. Besonders tückisch: Innerhalb kurzer Zeit kann Starkregen mit Mengen bis zu 20 Litern pro Quadratmeter auftreten. Bis zum Abend erreichen die Gewitter auch Hessen, Thüringen und Teile Bayerns.
Unwetter-Hotspot im Osten: Berlin bis Vorpommern besonders gefährdet
Während sich die Gewitterlinie weiter ostwärts verlagert, geraten Brandenburg, Berlin und Vorpommern zunehmend ins Zentrum der Unwettergefahr. Ab dem Nachmittag ziehen aus Tschechien und Polen teils gewittrig durchsetzte Starkregenfelder auf. Diese können lokal unwetterartige Mengen von 30 bis 60 Litern pro Quadratmeter binnen weniger Stunden bringen. In enger begrenzten Gebieten – insbesondere in Vorpommern – sind sogar Extremwerte bis 70 l/m² in sechs Stunden oder 100 l/m² in zwölf Stunden möglich.
Begleitet werden die Starkniederschläge häufig von Sturmböen (bis 80 km/h) und kleinkörnigem Hagel. Aufgrund der hohen Niederschlagsraten drohen überlastete Kanalisationen, überflutete Straßen und Aquaplaning auf Schnellstraßen. Besonders kritisch sind urbane Ballungsräume wie Berlin, wo große Niederschlagsmengen in kurzer Zeit massive Auswirkungen auf Infrastruktur und Verkehr haben können.
Wetter-Entwarnung lässt auf sich warten – Vorpommern bleibt im Regen
Während sich in den westlichen Landesteilen die Lage bereits in der Nacht zum Dienstag (22. Juli) beruhigt, bleibt Vorpommern auch in den frühen Morgenstunden weiter unter Starkregeneinfluss. Besonders im nordöstlichen Landesteil hält der Dauerregen bis in die Mittagsstunden an. Die dortige Sättigung der Böden verstärkt das Risiko von Überflutungen und kleinräumigen Hochwasserereignissen deutlich.
Pendler im Nordosten sollten sich auf massive Behinderungen einstellen. Auch am Dienstagvormittag ist mit Verkehrsbehinderungen, vollgelaufenen Kellern und Störungen im Bahnverkehr zu rechnen. Erst im Laufe des Tages schwächt sich der Tiefdruckeinfluss allmählich ab. Bis dahin heißt es: Wetterwarnungen ernst nehmen, gefährdete Regionen meiden – und wachsam bleiben.