Putin strickt an Nato-Angriff: heikler Russland-Schachzug und brisante Geheimdienst-Infos
Der Ukraine-Krieg geht weiter. Russland greift sogar noch härter durch. Doch: Bereitet Putin auch den Nato-Angriff vor? Neue Geheimdienst-Infos sickern durch.
Moskau/Brüssel – Nach den gescheiterten Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist ein Ende des Ukraine-Kriegs aktuell in weite Ferne gerückt. Vielmehr eskaliert der Konflikt gerade zunehmend. Russland überzieht das Nachbarland mit den heftigsten Attacken seit Kriegsbeginn. Damit übt man Vergeltung für den erfolgreichen Angriff Kiews auf Bomber-Stützpunkte tief in Russland. Ein Frieden scheint aktuell so fern wie lange nicht. Mittlerweile rückt aber auch eine weitere Eskalation immer deutlicher in den Blick: ein möglicher Angriff Russlands auf die Nato.
Schon seit einiger Zeit wird über eine solche Option diskutiert. Doch das Szenario scheint immer realistischer zu werden.
Putin vor Nato-Angriff? Russland macht brisanten Schachzug
So scheint ein Russland-Schachzug nun eine Art Vorbereitung auf eine Nato-Attacke zu sein. Nach Aussagen Russlands nähere sich das „einseitiges Moratorium“ für die Stationierung landgestützter Raketen, die nach dem INF-Vertrag verboten sind, seinem „logischen Abschluss“. Das heißt im Klartext: Russland behält sich vor, solche Raketen in Zukunft offen zu stationieren, wie die US-Experten des Institute for the Study of War (ISW) einordnen.
Der krude Moskau-Twist: Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow behauptete, dass Russland sich bislang an den INF-Vertrag gehalten habe. Der Westen habe dies jedoch nicht zu schätzen gewusst. Das sei schlicht „falsch“, so die Experten, denn: „Die Vereinigten Staaten suspendierten ihre Teilnahme am INF-Vertrag am 1. Februar 2019 und traten im August 2019 aus dem Vertrag aus, da Russland vertragswidrig Mittelstreckenraketen vom Typ 9M729 (SSC-8) entwickelte, testete und stationierte.“ Als Reaktion auf den Ausstieg der USA suspendierte dann auch Russland am 2. Februar 2019 den Vertrag. Doch warum die Behauptung? So stellt sich Russland laut ISW so dar, als würde man den Konflikt deeskalieren wollen. Zudem wird die Nato als Bedrohung für Russlands Sicherheit dargestellt. Das Fazit der Experten: „Der Kreml könnte den Krieg in der Ukraine nutzen, um seine Teilnahme an anderen internationalen Rüstungskontrollverträgen aufzugeben, während er sich auf eine größere Konfrontation mit dem Westen vorbereitet.“
Russland rüstet auf – Putin laut Experten vor Nato-Angriff: Zeitpunkt könnte Westen überraschen
Die Nato selbst ist alarmiert. Besonders ob der massiven Aufrüstung in Russland. Generalsekretär Mark Rutte teilte am 9. Juni Geheimdienst-Informationen, wonach Russland im Jahr 2025 200 Iskander-Raketen, 1500 Panzer und 3000 gepanzerte Fahrzeuge produzieren werde. Unklar laut ISW ist, ob sich die Zahl nur auf Neuproduktionen bezieht oder auch auf Fahrzeuge aus der Sowjetzeit, die man aktuell wiederaufbereitet. Nach Nato-Angaben arbeitet Russland mit China, Nordkorea und dem Iran zusammen. Besonders Chinas Technologie helfe Putin aktuell seine Armee wieder aufzubauen.
Die Reaktion: Die Nato rüstet selbst auf. Die Ausgaben für Luft- und Raketenabwehr sollen um 400 Prozent erhöht werden, um sich vor Drohnen und Raketen-Angriffen wie in der Ukraine schützen zu können. Und die Nato nennt auch einen Zeitpunkt für einen möglichen Angriff Russlands auf die Nato: Nach Angaben Ruttes könnte Putin innerhalb von fünf Jahren bereit sein, die Nato anzugreifen. Doch dem widersprechen die US-Experten des ISW.
Nach ISW-Einschätzung muss Russland seine Armee nicht wieder auf einen Stand von vor dem Start des Ukraine-Kriegs bringen, um die Nato bedrohen zu können. So könnte auch schon vor dem Jahr 2030 eine militärische Operation gegen einen Nato-Staat beginnen. (rjs)