Hagel-Unwetter schlägt im Haushalt Benediktbeuern durch

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Vor allem wegen des schweren Hagelunwetters ist es 2023 zu deutlich höheren über- und außerplanmäßigen Ausgaben im Benediktbeurer Haushalt gekommen. © Federico Gambarini/dpa

Im Jahr 2023 hat die Gemeinde Benediktbeuern im Verwaltungshaushalt über 412 600 Euro mehr eingenommen als bei der Aufstellung des Haushaltsplans angesetzt. Allerdings wirkte sich das schwere Hagelunwetter vom August negativ auf das Zahlenwerk aus.

Benediktbeuern - Kämmerer Florian Hlawatsch legte dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung den Rechenschaftsbericht für das Jahr 2023 vor. Demnach sind die Mehreinnahmen im Verwaltungshaushalt vor allem auf höhere Einnahmen bei der Gewerbesteuer zurückzuführen (rund 206 000 Euro mehr). Auch die Einnahmen aus dem Fremdenverkehrsbeitrag und den Kita-Gebühren sowie die Zinseinnahmen seien höher gewesen als erwartet.

Vor allem wegen des schweren Hagelunwetters sei es jedoch 2023 zu deutlich höheren über- und außerplanmäßigen Ausgaben gekommen. Diese seien im Zuge der Aufräumarbeiten angefallen, beispielsweise im Bereich der Feuerwehr, für Sandsäcke oder durch höhere Stromkosten wegen des Einsatzes von Trocknungsgeräten. Sämtliche Mehrausgaben (insgesamt rund 560 000 Euro) im Verwaltungshaushalt hätten jedoch durch das Unterschreiten der Ansätze bei anderen Haushaltsstellen beziehungsweise durch Mehreinnahmen an anderer Stelle aufgefangen werden können.

300 000 Euro weniger für Investitionen

Die Zuführung zum Vermögenshaushalt falle mit über 736 000 Euro um etwa 297 000 Euro höher aus als angesetzt. Wäre allerdings das Hagelunwetter nicht gewesen, so Hlawatsch, hätten dem Vermögenshaushalt noch einmal knapp 300 000 Euro mehr zugeführt werden können. Hier hätten sich die Ausgaben im Zuge des Unwetters „massiv“ niedergeschlagen.

Was den Vermögenshaushalt betrifft, so sei eine ursprünglich angedachte Kredit㈠aufnahme von rund 2 Millionen Euro nicht gebraucht worden. Stattdessen seien für Investitionen über 530 000 Euro mehr aus den Rücklagen entnommen worden als geplant. Auch hier schlage sich die Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt positiv nieder, so der Kämmerer. Ein weiterer Grund für die insgesamt rund 3,8 Millionen Euro geringeren Ausgaben, sei unter anderem, dass sich geplante Projekte verzögert haben – auch eine Folge der Hagelkatastrophe. Als Beispiel nannte Hlawatsch Maßnahmen im Straßenbau sowie den Bau der Schüttguthalle.

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2023 konnte Benediktbeuern seine Schulden weiter abbauen. Zum Jahresende lagen sie bei rund 3,4 Millionen Euro. Die Rücklagen sind allerdings ebenfalls geschrumpft und betrugen Ende 2023 noch etwa 1,5 Millionen Euro. Zum Abschluss betonte der Kämmerer, dass sich die Kommune auch weiterhin auf ihre Pflichtaufgaben werde konzentrieren müssen, da mit sinkenden Einnahmen und steigenden Ausgaben – etwa für Personal und Energie – zu rechnen sei. Die über- und außerplanmäßigen Ausgaben wurden vom Gemeinderat nachträglich einstimmig genehmigt.

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