Vor Sachsen-Landtagswahl: Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen AfD und CDU

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Alice Weidel, AfD Bundessprecherin. (Archivbild) © Bernd Weißbrod/dpa

Zweieinhalb Monate vor der Wahl in Sachsen ist das Rennen um die meisten Stimmen eng. Das BSW verändert Mehrheitsverhältnisse. Die AfD muss bangen.

Dresden – Besonders nach den guten Ergebnissen der europaweiten Rechten bei der Europawahl blicken viele nun noch besorgter auf die anstehenden Landtagswahlen im Osten Deutschlands. Der Aufschwung bei der Europawahl hat auch der AfD neues Selbstbewusstsein verschafft. Ein Sieg in den östlichen Bundesländern würde den positiven Trend des rechten Lagers zusätzlich verstärken. Doch selbst in der AfD-Hochburg Sachsen ist ein Sieg der Partei alles andere als sicher.

Kopf-an-Kopf-Rennen in Sachsen erwartet: AfD büßt stärker ein als CDU

In Sachsen deutet sich laut Umfragen bei der Landtagswahl im September ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD an. Laut einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag des MDR kommt die AfD aktuell auf 30 Prozent der möglichen Wählerstimmen, dicht gefolgt von der CDU mit 29 Prozent. Im Vergleich zur Januarumfrage des MDR verlor die AfD fünf Prozentpunkte, die CDU büßte nur einen Punkt ein.

Deutlich an Zuspruch gewinnt das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Die BSW könnte mit derzeit 15 Prozent Zustimmung im Herbst als drittstärkste Kraft in den sächsischen Landtag einziehen. Das sind sieben Punkte mehr als im Januar vor Gründung des BSW-Landesverbands. Die Koalitionspartner der Christdemokraten, SPD und Grüne, könnten unverändert mit jeweils sieben Prozent rechnen. Die Linke wäre mit drei Prozent nicht mehr im Landtag vertreten.

Partei Ergebnis in %
AfD 30
CDU 29
BSW 15
SPD 7
Grüne 7
Linke 3
Sonstige 9

Bei der repräsentativen Umfrage wurden nach Angaben des MDR 1157 Wahlberechtigte befragt. Auch eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa vom Mittwoch sieht AfD (32 Prozent) und CDU (30 Prozent) fast gleichauf.

AfD in Sachsen nur knapp vor der CDU: Bei Direktwahl liegt CDU-Mann Kretschmer vorne

Eine Landesregierung unter CDU-Führung würde nach derzeitigem Stand neue Parteienbündnisse voraussetzen und käme an einer Beteiligung des BSW nicht vorbei. Bei der Frage nach einer möglichen Direktwahl liegt Ministerpräsident Michael Kretschmer klar vorn. 58 Prozent der Befragten würden sich für den Amtsinhaber entscheiden. Nur 17 Prozent würden AfD-Spitzenkandidat Jörg Urban wählen.

Auch eine am Mittwochabend (19. Juni) veröffentlichte Insa-Erhebung im Auftrag der Sächsischen Zeitung, der Leipziger Volkszeitung und der Freien Presse sah die AfD mit 32 Prozent vorn. Knapp dahinter folgte die CDU mit 30 Prozent.

Das BSW kommt auch in dieser Umfrage auf 15 Prozent. Die anderen Parteien müssen bei der Wahl am 1. September um den Einzug in den Landtag bangen. Grüne und SPD kommen in der Insa-Umfrage auf jeweils fünf Prozent der Stimmen. Die Linke liegt demnach bei vier Prozent, dahinter folgt die derzeit nicht im Parlament vertretene FDP mit zwei Prozent.

Landtagswahl in Sachsen: AfD hält knappen Vorsprung über CDU

In Sachsen wird am 1. September ein neuer Landtag gewählt. Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. (bb/dpa/AFP)

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