Ohne Moos nix los? Landkreis befasst sich mit dem Thema Zulagen für Mitarbeiter
Der Landkreis will sich mit dem Thema Zulagen befassen. Hintergrund ist, dass es auch fürs Landratsamt immer schwieriger wird, Mitarbeiter zu finden.
Bad Tölz-Wolfratshausen – Wunderbare Berge, schöne Seen, viele Freizeitangebote: Der Landkreis ist attraktiv. Leider ist das Leben hier aber auch sehr teuer. So teuer, dass sich viele Menschen bei der Arbeitsplatzwahl von hier wegorientieren. Dazu kommt der demografische Wandel mit großen Jahrgängen, die in den Ruhestand gehen, und kleinen Jahrgängen, die die Lücke nicht füllen können. Für Arbeitgeber ist es im Buhlen um Fachkräfte wichtig, möglichst attraktiv zu sein. Daher befasste sich nun auch der Kreisausschuss mit der Frage, welche monetären Anreizsysteme man schaffen könnte, um auch künftig genug Personal fürs Landratsamt zu finden.
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Die Hälfte der Belegschaft geht in den kommenden 15 Jahren in Rente
Personalchef Jürgen Huber zeigte den Ist-Zustand auf. Mit Blick auf die Altersstruktur würden in den kommenden 15 Jahren 50 Prozent der Belegschaft altersbedingt ausscheiden. Schon jetzt werde es zunehmend schwerer, offene Stellen neu zu besetzen. „Es gelingt uns zwar immer noch, es dauert aber oft lange.“ Das belaste die Mitarbeiter, die in dem unterbesetzten Bereich tätig sind. „Wir müssen uns Gedanken über das Personalmanagement machen“, sagte Huber.
Bislang macht der Landkreis von finanziellen Anreizsystemen keinen Gebrauch
Schon jetzt versuche man einiges. Man arbeite mit Quereinsteigern, biete Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung und für Homeoffice, sei ins betriebliche Gesundheitsmanagement eingestiegen und verfüge nicht zuletzt über Kinderbetreuungsplätze im Haus. „Aber die Frage ist, ob das reicht.“ Von finanziellen Anreizsystemen wie einer Arbeitsmarkt- oder Fachkräftezulage oder auch Fahrtkostenzuschüssen macht der Landkreis bislang keinen Gebrauch. Grundsätzlich könnte er das aber tun. „Wir müssen uns überlegen, ob wir das Geld in die Hand nehmen wollen“, sagte Huber.
Auch das Thema bezahlbarer Wohnraum soll geprüft werden
Entscheiden mussten die Kreisausschuss-Mitglieder das jetzt noch nicht. Einstimmig beschlossen wurde nur der generelle Auftrag an die Verwaltung, sich mit dem Thema eingehender zu befassen. In einer der nächsten Sitzungen sollen dann Vorschläge gemacht werden, welche Anreize tatsächlich Sinn ergeben könnten.
„Absolut sinnvoll und notwendig“, fand das Klaus Barthel (SPD). Wichtig wäre aus seiner Sicht auch das Schaffen von bezahlbarem Wohnraum für die Beschäftigten. Das sei für eine Kreisverwaltung aber nicht machbar, antwortete Landrat Josef Niedermaier (FW). Barthel bat dennoch darum, das Thema in die Prüfung mit aufzunehmen.