Darmkrebs-Risiko könnte durch vermehrte Kalzium-Aufnahme reduziert werden
Die richtige Ernährungsweise spielt bei der Darmkrebs-Prävention eine wichtige Rolle. Eine vermehrte Kalziumaufnahme könnte das Risiko senken.
Darmkrebs gehört nach Angaben der Deutschen Krebsgesellschaft zu den drei häufigsten Krebserkrankungen bei Frauen und Männern. Allerdings kann jeder Mensch sein persönliches Darmkrebsrisiko mithilfe eines gesunden Lebensstils reduzieren. Dabei spielt die Ernährungsweise eine entscheidende Rolle. Wie Forscher herausgefunden haben, kann beispielsweise eine erhöhte Kalziumaufnahme aus Nahrungsmitteln das Risiko für ein kolorektales Karzinom (CRC) senken.
Darmkrebs-Risiko durch vermehrte Kalziumaufnahme reduzieren

In die Studie, die im Fachmagazin JAMA Network Open veröffentlicht wurde, wurden 471.396 Teilnehmer mit einem Durchschnittsalter von 62 Jahren, die zu Beginn der Studie 1995/1996 krebsfrei waren, eingeschlossen. Bei den Teilnehmenden zeigte sich weder eine extrem hohe noch eine niedrige Kalziumaufnahme. Die Aufnahme von Kalzium wurde geschätzt aus Nahrungsquellen (Milch- und Nicht-Milchprodukte) oder Nahrungsergänzungsmitteln sowie aus der Aufnahme von beiden. Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass eine höhere Kalziumaufnahme durchweg mit einem verringerten Risiko für Darmkrebs verbunden war – unabhängig davon, wo sich der Tumor genau befand und auch unabhängig von spezifischen Kalziumquellen.
So reduzierte eine zusätzliche Kalziumaufnahme von 300 mg pro Tag das Darmkrebsrisiko um jeweils acht Prozent (aus der Gesamtaufnahme durch Nahrungsquellen und Nahrungsergänzungsmittel), um zehn Prozent (durch Lebensmittel) und um fünf Prozent (durch Nahrungsergänzungsmittel). Das Forscherteam fasste laut dem Deutschen Ärzteblatt außerdem zusammen, dass insbesondere bei den Gruppen mit einer niedrigen Aufnahme eine Erhöhung der Kalziumaufnahme daher eine Reduktion des CRC-Risikos bewirken könnte.
Kalzium in Milchprodukten könnte sekundäre Gallensäuren und Fettsäuren im Dickdarm binden
Die Forscher vermuten als Erklärung für den Zusammenhang, dass Kalzium in Milchprodukten sekundäre Gallensäuren und Fettsäuren im Dickdarm binden und dadurch deren krebsförderndes Potenzial möglicherweise reduziert wird. Außerdem steckt in Milchprodukten Vitamin D. Dieses kann die Kalziumaufnahme im Magen-Darm-Trakt wohl erhöhen. Der Grund, warum die Kalziumaufnahme aus Nicht-Milchprodukten zu einer Reduktion des Darmkrebsrisikos führt, sei jedoch weniger eindeutig.