NFC-Technik - So funktioniert kontaktloses Bezahlen mit Kreditkarte

NFC steht für Near Field Communication, einen Funkstandard, mit welchem Daten auf kurzen Distanzen völlig kontaktlos übermittelt werden können. So macht diese Technologie kontaktloses Bezahlen möglich.

NFC in Kreditkarten

Der Vorteil von kontaktlosem Bezahlen ist die Bequemlichkeit. Einfach die Karte vor das Lesegerät halten und fertig. Vor allem für kleinere Beträge ist die Technologie praktisch, weil hier meistens weder Pin noch Unterschrift nötig sind. Das Kramen nach Kleingeld kann man sich also sparen.

Top kontaktlose Kreditkarten

 

Ein entsprechendes Symbol auf der Kreditkarte zeigt an, ob die Karten für das kontaktlose Bezahlen geeignet sind oder nicht. Das Symbol ähnelt Wellen, wie sich auch teilweise verwendet werden, um ein Geräusch oder eine Wlan-Verbindung darzustellen.

NFC-Kreditkarten im Überblick

Der FOCUS-Online-Partner Cardscout hat hier eine Liste mit empfehlenswerten Kreditkarten zusammengestellt, die über die NFC-Technologie verfügen.

Wie sicher ist das Bezahlen mit NFC-fähigen Kreditkarten?

Übertragen werden beim kontaktlosen Bezahlen nur

  • die Kartennummer,
  • das Ablaufdatum
  • und ein zufälliger Sicherheitscode.

Theoretisch können diese Daten von Betrügern abgefangen werden. Gefährlich wird es vor allen, wenn der Kartenbesitzer aus Versehen auf seinem Handy eine App mit Schadsoftware installiert hat.

Nicht gesendet werden allerdings

  • Name,
  • Prüfziffer
  • und andere Sicherheitsmerkmale.

In Online-Shops könnten die Diebe also nicht so ohne weiteres Einkaufen. Stiftung Warentest schreibt dazu: „Es ist vergleich­bar sicher wie herkömm­liches Bezahlen per Kreditkarte. (…) Selbst wenn etwas passierte, hätte der recht­mäßige Besitzer gute Chancen. Lässt er die betrügerische Buchung zurück­gehen, bleibt der Händler auf dem Schaden sitzen.“

Betrüger können mit gestohlener Karte kleinere Beträge abheben

Was allerdings denkbar ist, dass Betrüger eine gestohlene Kreditkarte mit NFC-Technik einsetzen, um immer wieder Beträge bis 50 Euro zu bezahlen. Sobald die Karte allerdings gesperrt ist, können Diebe auch nicht mehr kontaktlos mit ihr bezahlen.

Oftmals fällt es den Banken auch auf, wenn plötzlich viele kleine Beträge mit der Karte bezahlt werden. Die Sicherheitssoftware schlägt dann Alarm. Auch informieren manche Banken ihre Kunden per SMS, wenn mit der Kreditkarte bezahlt wird. So erfährt der Besitzer sofort, wenn Betrüger die Karte verwenden.

Außerdem wird bei mehreren aufeinander folgenden kontaktlosen Zahlungen die PIN-Abfrage aktiviert, auch wenn der Betrag unter 50 Euro liegt. In den meisten Fällen tritt die PIN-Abfrage spätestens nach der fünften kontaktlosen Transaktion in Folge in Kraft. Die genauen Bedingungen können jedoch von Finanzdienstleister zu Finanzdienstleister variieren. Beispielsweise kann dies bereits nach jeder dritten kontaktlosen Zahlung der Fall sein oder wenn die Gesamtsumme der Transaktionen ohne PIN-Eingabe 150 Euro erreicht hat.

Ein anderes Szenario ist, dass mit der Kreditkarte versehentlich bezahlt wird, weil man zu nah an einem Terminal vorbeigeht. Das ist allerdings eher unrealistisch, weil die Karte mehrere Sekunden vor das Terminal gehalten werden muss, bevor der Bezahlvorgang erfolgt.

Was ist das Besondere an NFC?

Eine Verbindung über WLAN oder Bluetooth muss manuell eingerichtet werden. NFC-Chips verknüpfen sich hingegen automatisch, ohne dass ein Gerät bedient wird. Allein die räumliche Nähe sorgt für die Kopplung zweier Elemente.

Diese Funktionalität ist bereits von der RFID-Technik bekannt, die hauptsächlich in Identifikationsdokumenten eingesetzt wird. Bei RFID gibt es einen aktiven Kommunikator, z.B. ein Lesegerät, und einen passiven Teil. Diese passive Komponente kann ein Personalausweis oder Reisepass sein, der mit RFID ausgestattet ist. Die auf dem RFID-Tag gespeicherten Daten werden von dem Personalausweis lediglich abgelesen. Es findet kein Austausch statt.

NFC agiert hingegen in beide Richtungen. Ein NFC-fähiges Smartphone kann sowohl Daten verschicken als auch Informationen erhalten. Besonders interessant: Selbst wenn das Smartphone ausgeschaltet ist, können NFC-Chips Daten übermitteln. Die benötigte Energie wird in solchen Fällen aus der Radiofrequenz des anderen Gerätes gezogen. Befindet sich der Chip im aktiven Modus – soll er also Informationen versenden oder auf dem Kopplungs-Partner auslesen – braucht er eine eigene Stromquelle. Im Smartphone reicht dafür der integrierte Akku. Da NFC die Daten mit 424 Kilobit pro Sekunde vergleichsweise langsam überträgt und die Geräte maximal vier Zentimeter voneinander entfernt sein dürfen, wird der Chip in nur ganz bestimmten Bereichen eingesetzt.

Per NFC mit dem Smartphone bezahlen

Immer mehr Hersteller binden NFC-Chips in ihre Telefone, Tablets und Wearables ein. Unternehmen aus allen Sparten arbeiten an Apps und Bezahldiensten, mit denen schneller, übersichtlicher und einfacher gezahlt werden soll.