Er macht Schluss: Prinz Harry legt Charity-Schirmherrschaft wegen Zerwürfnis nieder
Knapp 20 Jahren ist es her, dass Prinz Harry im Andenken an seine Mutter Prinzessin Diana die Afrika-Hilfe Sentebale ins Leben rief. Nun ist Schluss. Hinter den Kulissen tun sich Abgründe auf.
London/Maseru – Sentebale ist das Herzensprojekt Prinz Harrys (40) und seines Mitbegründers Prinz Seeiso von Lesotho (58). Die Wohltätigkeitsorganisation kümmert sich seit 2006 um Kinder und Jugendliche in Lesotho und Botswana, die von HIV oder AIDS betroffen sind. Ein erbitterter Machtkampf zwischen den Treuhändern der Organisation und der Vorstandsvorsitzenden Sophie Chandauka (47) bringt nun die Organisation fast zum Einsturz. Das Projekt steckt tief in der Krise.
Tiefe Konflikte im Vorstand: Vorwürfe gegen die Vorsitzende Sophie Chandauka
„Mit schwerem Herzen haben wir uns entschieden, von unseren Rollen als Schirmherren der Organisation zurückzutreten, um die Treuhänder zu unterstützen, die dasselbe tun mussten“, erklärten die beiden Prinzen in ihrer Pressemitteilung. Wie unter anderem die Zeitung The Times berichtet, sollte Sophie Chandauka zum Rücktritt gezwungen werden. Sie reagierte mit schweren Vorwürfen und erwirkte eine einstweilige Verfügung, um im Amt bleiben zu können. Daraufhin trat der Stiftungsrat geschlossen zurück. Die beiden Prinzen schlossen sich solidarisch an.
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„Es ist niederschmetternd, dass das Verhältnis zwischen dem Stiftungsrat der Organisation und der Vorstandsvorsitzenden irreparabel zerstört und eine untragbare Situation entstanden ist“, zitiert die britische Nachrichtenagentur PA aus einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Royals. Prinz Harrys Reise nach Lesotho 2024 zeugt von der tiefen Verbundenheit für das Projekt und seinem emotionalen Anfang, als Prinz Harry Dianas Spuren nach Afrika folgte.
Die Organisation Sentebale
Sentebale ist eine Organisation, die in erster Linie AIDS-Waisen in Lesotho und Botswana unterstützt. Dazu gehören einwöchige Camps und Unterstützung bei medizinischer Betreuung und Bildung. Der Name Sentebale bedeutet „Vergissmeinnicht“ in der Sprache Lesothos.
Prinz Harrys Mutter, Prinzessin Diana (†36), war 1997 bei einem Autounfall in Paris ums Leben gekommen. Ihr jüngerer Sohn war damals erst zwölf Jahre alt. Auf ihren Spuren reiste Prinz Harry in jungen Jahren nach Lesotho, wo er Prinz Seeiso begegnete und sie 2006 die Sentebale ins Leben riefen. Auch Prinz Seeiso hat den Tod seiner Mutter zu beklagen.
Wie der Machtkampf um Sentebale ausgehen wird, ist zunächst nicht abzusehen. Vorsitzende Sophie Chandauka gab ihre eigene Pressemitteilung heraus, in der sie schwere Vorwürfe erhob, ohne jedoch auf Details einzugehen. Sie habe von Problemen um Machtmissbrauch, Mobbing und Frauenhass in der Organisation Kenntnis erhalten. Zudem gibt es Spannungen aufgrund der Entscheidung, die Fundraising-Aktivitäten nach Afrika zu verlagern. Die Vorsitzende gab an, die britische Aufsichtsbehörde für Wohltätigkeitsorganisationen eingeschaltet zu haben.
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Das Vertrauensverhältnis ist zerrüttet, die Aufsichtsbehörde prüft nun den Fall
Auf Nachfrage von The Sun sagte die Vorsitzende, ihre Aufgabe sei ausschließlich die Beschaffung der finanziellen Mittel gewesen, die die Organisation brauche. Sie habe als „stolze Afrikanerin“ gehandelt und stehe „für die anderen Frauen ein, die nicht die Mittel und Wege haben“.
Der britischen Aufsichtsbehörde für Wohltätigkeitsorganisationen obliegt es nun, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Die Behörde teilte auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit, die Bedenken hinsichtlich der Führung von Sentebale seien ihr bekannt: „Wir prüfen die Angelegenheit, um die geeigneten aufsichtsrechtlichen Schritte zu bestimmen.“ Trotz der aktuellen Krise und der Rücktritte bleibt die Organisation bestrebt, ihre Mission zur Unterstützung junger Menschen in Afrika zu erfüllen.
Prinz Harry kappt mit seinem Rücktritt, der formal noch nicht vorliegt, eine Verbindung zu seiner Mutter. Doch mit seiner Auswanderung entschied sich der Prinz für ein Leben, dass seine verstorbene Mum geliebt hätte. Verwendete Quellen: times.co.uk, thesun.co.uk, mirror.co.uk, standard.co.uk