Naturfreunde enttäuscht: Algen wuchern weiter - weil Mähroboter für den Badweiher streikt
„Theorie und Praxis liegen weit auseinander“: Der Badweiher in Wolfratshausen sollte gereinigt werden. Das klappte nicht - wegen technischen Schwierigkeiten.
Das stetig zunehmende Wachstum von Wasserpflanzen sowie die Nähe zur angrenzenden Staatsstraße haben dem neben dem Campingplatz gelegenen Badweiher in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Grund genug für die Bürgervereinigung, im Juli einen Antrag im Bauausschuss zu stellen, entsprechende Maßnahmen zur Erholung des Gewässers zu ergreifen. Prompt stimmten die Räte zu, dass ein Fachbetrieb einmal jährlich die Wasserpflanzen mäht und entfernt. „Eine mechanische Reinigung beziehungsweise Aushebung von Unrat ist der erste Schritt der Pflege, um die Nutzungsqualität zu verbessern“, hieß es in einer Mitteilung am Ende der jüngsten Bauausschusssitzung.
Algen wuchern weiter: Badweiher sollte gereinigt werden - nun streikt der Mähroboter
Die erste Mähaktion der beauftragten Wurzer Umweltdienst GmbH aus Eitting im Landkreis Erding sollte kürzlich laufen, musste aber abgebrochen werden. „Theorie und Praxis lagen da leider weit auseinander“, bedauert das Helmuth Holzheu. Der Stadtrat und Vorsitzende des Bezirksfischereivereins empfing an dem Tag in der Früh vor Ort den Schwertransporter, der aufgrund zu enger Zufahrtswege jedoch mit dem Mähboot unverrichteter Dinge wieder abdrehen musste.
Zudem entdeckte ein Mitarbeiter, dass viele Algen bereits nicht mehr in die Höhe wachsen und abgebrochen am Grund des Weihers liegen, sodass sie von dem Mähroboter nicht mehr erreicht werden können. „Dabei gab es nach dem Bauausschussbeschluss noch eine Vorbesichtigung der Firma“, wunderte sich Holzheu. Eine erneute Mähaktion mit einer etwas kleineren Maschine soll nun erst im August 2025 stattfinden. „Zu dieser Jahreszeit lassen sich die Algen am besten beseitigen“, hofft Holzheu.
Die Naturfreunde Wolfratshausen, die am Badweiher eine Vereinshütte besitzen, hadern mit dieser unerwarteten Verzögerung. „Ich appelliere in jeder unserer Jahresversammlungen an die Stadt, dort wieder Badequalität herzustellen“, erklärte Vorsitzender Hugo Grabmann auf Nachfrage unserer Zeitung. Für die Mähaktion berechnet das beauftragte Unternehmen knapp 15 000 Euro – Geld, das nun erst im kommenden Jahr ausgeben wird.