Gartenbau-Firma verlangt Wucherpreise von älterem Ehepaar: Jetzt ermittelt die Polizei

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Die Polizei ermittelt gegen ein Gartenbau-Unternehmen aus dem Landkreis wegen Wuchers (Symbolbild). © IMAGO/Gottfried Czepluch

Ein Gartenbau-Unternehmen hat in Weilheim versucht, ein älteres Ehepaar mit überhöhten Preisen um viel Geld zu bringen. Nun ermittelt die Polizei gegen die Firma aus dem südlichen Landkreis.

Weilheim – Wie die Polizei Weilheim mitteilt, war das Ehepaar durch eine Postwurfsendung auf die Firma aufmerksam geworden. Nach der Beauftragung mit einer Terrassensanierung forderte das Unternehmen bereits am ersten Arbeitstag eine Anzahlung im vierstelligen Bereich in bar.

Am folgenden Tag verlangte ein Mitarbeiter erneut eine hohe Bargeldsumme und fuhr die ältere Dame sogar zu einem Geldautomaten. Im weiteren Verlauf sollte das Ehepaar eine Restsumme im fünfstelligen Bereich begleichen. Zu diesem Zeitpunkt schaltete sich der Sohn des Ehepaares ein und informierte die Polizei.

Sohn alarmierte die Polizei

Gemeinsam mit dem Zoll Weilheim seien die Ermittlungen wegen des Verdachts des Betrugs in Verbindung mit Wucher gegen zwei angetroffene Arbeiter und die Firma aufgenommen worden, teilt die Polizei mit. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich bei der angegebenen Adresse der Firma lediglich um eine Briefkastenfirma. Die Ermittlungen dauern an.

Zeugen, die den Verdacht haben, ein unseriöses Angebot erhalten zu haben, werden gebeten, sich bei der Polizei Weilheim unter 0881/6400 zu melden.

Die Polizei rät in diesem Zusammenhang:

  • Verlangen Sie einen ordentlichen Kostenvoranschlag, aus dem die einzelnen geplanten Arbeiten und der Preis hervorgehen sowie überprüfbare Angaben zur ausführenden Firma. Oft treten „Falsche Handwerker“ mit professionellen Flyern und Webseiten auf. Finden Sie darauf Schreibfehler, kann dies in Indiz für „Falsche Handwerker“ sein.
  • Holen Sie weitere Vergleichsangebote von örtlichen Firmen ein.
  • Bestehen Sie auf einen ordentlichen, schriftlichen Vertrag. Lassen Sie sich nicht zu einer Vertragsunterzeichnung drängen, auch nicht durch möglicherweise schon begonnene Arbeiten, die nicht abgesprochen waren.
  • Prüfen Sie alle Angebote und die Vertragsbedingungen in Ruhe und ob diese mit den Absprachen übereinstimmen.
    Ziehen Sie den Rat von Vertrauenspersonen (z.B. Nachbarn oder Angehörige) hinzu, wenn Sie sich unsicher sind und verschieben Sie eine Vertragsunterzeichnung auf einen anderen Termin.
  • Konsultieren Sie bei Vertragsunstimmigkeiten die Verbraucherzentrale oder einen Rechtsanwalt
  • Leisten Sie keine (Bar-)Zahlungen im Voraus und lassen Sie sich auch nicht auf nachträglich erhöhte Preise ein.
  • Verständigen Sie im Zweifelsfall die Polizei unter der Rufnummer 110.

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