Ja zu fünf Windrädern
Wörthsees Gemeinderäte haben gegen die Stimmen der CSU einen Bauantrag für einen Windpark mit fünf Anlagen abgenickt. Sie könnten schon Ende 2026 in Betrieb gehen.
Etterschlag – Gegen die Stimmen der CSU-Fraktion haben Wörthsees Gemeinderäte am Montag dem Bauantrag für fünf Windräder nahe der A 96 nordöstlich von Etterschlag ihr Einvernehmen erteilt. Die Flächen befinden sich in einem Waldgebiet.
Die Beermann Energiesysteme GmbH plant auf der ausgewiesenen Konzentrationsfläche den Bau von fünf getriebelosen, schwachwindorientierten Windenergieanlagen von Enercon aus Aurich mit einer Nennleistung von 5560 kW und einem Rotordurchmesser von 160 Metern. Vier der fünf Anlagen werden mit einer Nabenhöhe von 166,6 Metern ausgeführt, eine wird mit 160 Metern etwas niedriger, was mit der Nähe der Fläche zu den Flughäfen Oberpfaffenhofen und Lechfeld zusammenhängt.
Die Anlagen befinden sich in einem Wald und innerhalb der Konzentrationsfläche des seit 6. August 2012 rechtskräftigen Teilfächennutzungsplans Windkraft. Alle gesetzlich vorgegebenen Abstände zur umliegenden Bebauung werden von den fünf Windenergieanlagen eingehalten.
Das Projekt präsentierte den Gemeinderäten Peter Beermann, er ist auch sogenannter „Windkümmerer“ des Regierungsbezirks Oberbayern. Die Standorte werden über die A 96, Ausfahrt Wörthsee, und weiter über bestehende Forstwege erreicht. „An den Kreuzungen im Waldgebiet werden während der Betriebszeit Wegweiser installiert, um eine Anfahrt dauerhaft und koordiniert sicherzustellen“, teilte die Gemeinde in ihrer Sitzungsvorlage mit. Während der Bauarbeiten würden temporär Montage- und Lagerflächen erstellt, sie würden im Anschluss zurückgebaut.
Bürgermeisterin Christel Muggenthal äußerte sich im Anschluss positiv. Vereinbart sei auch eine finanzielle Beteiligung der Bürger an einer der Anlagen. „Wenn wir da Näheres wissen, findet eine Informationsveranstaltung statt“, kündigte sie an. Mit Inbetriebnahme werde schon 2026 gerechnet.
„Ich bin nicht gegen Windkraft und wir haben ja auch gesehen, dass wir alternative Energien brauchen“, sagte gestern Vizebürgermeister Josef Kraus (CSU). Er begründete seine Gegenstimme damit, dass die Etterschlager schon über Gebühr belastet würden. Der große Solarpark an der Autobahn, die Wohnanlage für Geflüchtete, Windräder, all dies geschehe auf Etterschlager Grund. Er räumte ein, dass die Nutzung alternativer Energien wie Wasserstoff wohl noch in weiterer Ferne liege. „Aber trotzdem würde ich mir eine fairere Belastung der Ortsteile wünschen.“ hvp