Heizkosten mit einfachen Tricks senken und mehrere Hundert Euro sparen

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Wie können Verbrauchende im Winter ihre Heizkosten niedrig halten? Es gibt viele Tipps und Tricks für Mietende, die den Energieverbrauch beeinflussen.

Frankfurt – Familien mit Kindern, aber auch Singles und Pärchen spüren die steigenden Heizkosten. Da hilft oft nur eines: Sparen. Denn in der kalten Wohnung mit dickem Pullover sitzen, will am Ende auch kein Mieter bzw. keine Mieterin bei den derzeitigen Temperaturen. Vor allem, da die wärmende Wirkung eines dicken Pullovers doch eher zweifelhaft ist.

Das Verbrauchermagazin Servicezeit vom WDR hat sich daher auf den Weg ins Sauerland gemacht, um für eine vierköpfige Familie die Kosten zu senken. Am Ende spart die Familie sogar mehrere Hundert Euro. Nun wollen wir wissen, ist das tatsächlich ganz einfach mit ein paar Spartipps möglich?

Heizkosten mit einfachen Tricks drosseln: An den richtigen Stellen ansetzen und mehrere Hundert Euro sparen

Für die junge Familie mit zwei kleinen Töchtern verdoppelten sich während des Ukrainekriegs die Kosten für Gas von 100 Euro auf 200 Euro für ihre 200-m²-Wohnung. Nun öffneten sie ihre Wohnungstür und hofften auf gute Tipps, die sich rasch umsetzen lassen.

Fenster zu und Heizung aus – das sind keine guten Ideen, um die Kosten für Energie zu senken. Denn schnell hat man Schimmel in der Wohnung. Um dies zu verhindern, sollte drei bis fünfmal am Tag gelüftet werden. Dabei sollten Mieterinnen und Mieter immer auf die richtige Raumtemperatur achten, indem sie beispielsweise nachts das Thermostat runterdrehen oder auch der Tageszeit entsprechend anpassen.

Mit einfachen Tipps können Mietende Kosten sparen (Quelle: WDR-Verbrauchermagazin „Servicezeit“):

  • Dichtungstest der Fenster mit einem Blatt Papier: Sollten es sich zwischen geschlossenen Fenstern herausziehen, sollten die Fenster mit einem Dichtungsband abgeklebt werden. Mögliche Ersparnis: Haus 110 Euro pro Jahr/Wohnung: 65 Euro pro Jahr
  • Luftzugstopper vor die Türen
  • Heizung entlüften: Dazu braucht es bloß einen Entlüftungsschlüssel. Kommt Wasser aus der Heizung, ist keine Luft in der Heizung. Regelmäßiges Entlüften hilft also. Mögliche Ersparnis: Haus 110 Euro pro Jahr/Wohnung 65 Euro pro Jahr
  • Heizung nicht mit Möbel zustellen oder mit Vorhängen zuhängen: Rund zehn Prozent Kosten lassen sich so einsparen, wenn die Möbel mindestens 20 Zentimeter von den Heizkörpern entfernt stehen.
  • Duschkopf installieren: Ein gewöhnlicher Duschkopf lässt circa zwölf bis 24 Liter pro Minute durch - ein Sparduschkopf nur sechs bis zwölf Liter. Mögliche Ersparnis: Haus und Wohnung je Person 160 Euro pro Jahr
  • Temperatur bei einem Durchlauferhitzer runterdrehen: 40 Grad reichen in der Regel. Mögliche Ersparnis je Grad 10 Euro pro Jahr
  • Richtig lüften: Ist nicht nur gut, um Schimmel in der Wohnung zu vermeiden. Sondern auch für das eigene Wohlbefinden. Der Verbrauchertipp: Am besten dreimal täglich für fünf bis zehn Minuten durchlüften.

Allein mithilfe dieser schnell umzusetzenden Maßnahmen käme die Familie aus dem Sauerland auf eine Ersparnis von mindestens 770 Euro im Jahr. Eine ordentliche Summe.

Obendrein hilft es, die Rollladenkästen zu dämmen. Das bringt eine weitere jährliche Ersparnis von bis zu 15 Euro pro Quadratmeter, so die Expertenmeinung der Verbraucherzentrale Bundesverband. Die Dämmung könne mit einer Dämmplatte erfolgen, die in den vorhandenen Kasten eingepasst werde. Die Materialkosten liegen bei zehn bis 15 Euro pro Kasten.

Bei Wegfall der Energiepreisbremsen könnten Strom und Gas für Verbraucher bald wieder teurer werden.
Mit einigen Tricks lassen sich Heizkosten sparen. © IMAGO/Michelangelo Oprandi

Heizkosten mit einfachen Tricks drosseln - Verbraucherschutz empfiehlt die Dämmung von Kästen und Rohren

Wer noch mehr sparen möchte, kann auch die Heizungsrohre dämmen. Laut Verbraucherschutz stellt eine solche Dämmung sicher, das dauerhaft keine Wärme auf dem Weg vom Keller durch das Haus bis zu den beheizten Zimmern verloren geht. Gleichwohl es nicht Aufgabe von Mieterinnen und Mietern ist, mache diese Art der Dämmung sich bereits in weniger als einem Jahr bezahlt, so die Verbraucherzentrale.

Weitere Tipps zum Sparen von Heizkosten:

  • Heizungsanlage richtig einstellen: Nach Angaben der Verbraucherzentrale sind Einsparungen von zehn bis 15 Prozent Energie möglich, wenn die Heizungsanlage richtig eingestellt ist. Häufig ist die noch in der Werkseinstellung – und nicht an das jeweilige Gebäude und an die Gewohnheiten von Mietern und Mieterinnen angepasst.
  • Heizungskörpernischen dämmen: Gerade in älteren Gebäuden gibt es häufig sogenannte Heizkörpernischen. Das sind Heizkörper, die in einer Nische an der Außenwand angebracht sind und meistens nicht gut gedämmt sind. Dadurch ist der Wärmeverlust besonders hoch. Pro Quadratmeter Heizkörpernische gehen bis zu 15 Euro Heizwärme verloren. Umso wichtiger ist die richtige – und vor allem luftdichte – Dämmung.
  • Thermostat richtig einstellen: Mit dem Thermostat wird die gewünschte Raumtemperatur eingestellt. Dabei gilt: Je höher, desto mehr Energie wird verbraucht. Ein Grad weniger senkt den Energieverbrauch bereits um sechs Prozent. Ein programmierbares Thermostat kann dabei sogar noch mehr Geld einsparen.

Nur einzeln betrachtet, erscheinen sie lapidar. Aber zusammengenommen und über das Jahr gerechnet, bringen die Maßnahmen mehrere Hundert Euro pro Jahr. (sthe)

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