Tödlicher Polizeieinsatz in Nürnberg: Mann stirbt durch Polizeischuss
Ein Mann ist in Nürnberg bei einem Polizeieinsatz durch einen Schuss aus einer Dienstwaffe tödlich getroffen worden. Der 51-Jährige starb noch am Einsatzort.
Nürnberg – Der Auslöser für den Polizeieinsatz war offenbar ein Anruf wegen einer Auseinandersetzung in einer Wohnung im Nordosten der Stadt. Zwei Beamte machten sich daraufhin auf den Weg zur besagten Wohnung, wo sie auf den Mann und eine weitere Person stießen. Die Sprecherin konnte zunächst keine weiteren Details zum Streit oder zum genauen Ablauf des Einsatzes liefern. Mehrere Polizei- und Rettungsfahrzeuge eilten zum Ort des Geschehens, nachdem die Schusswaffe zum Einsatz gekommen war.
2024: Anstieg der tödlichen Polizeischüsse im Vergleich zu den Vorjahren
Im Jahr 2024 haben Polizeibeamte im Dienst bereits signifikant mehr tödliche Schüsse abgefeuert als in den vorangegangenen Jahren. Laut einer Analyse von Polizeiberichten durch die Deutsche Presse-Agentur sind seit Januar bundesweit 18 Menschen durch Polizeischüsse ums Leben gekommen. Der Fall einer getöteten 31-Jährigen in einem Münchner Supermarkt machte zuletzt Schlagzeilen.
Zuletzt vor 25 so viele Menschen durch Polizisten getötet
Die Fachzeitschrift „Bürgerrechte & Polizei“ berichtet in ihrer Statistik, dass zuletzt 1999 eine vergleichbar hohe Anzahl von Menschen durch Polizeieinsätze getötet wurden. In jenem Jahr wurden insgesamt 19 Menschen getötet. Im Jahr 2023 waren es demnach zehn Todesfälle, nach elf im Jahr 2022 und acht im Jahr 2021.
Tödliche Schüsse meist auf Personen in einer psychischen Ausnahmesituation
In den meisten Fällen wurden die tödlichen Schüsse in Situationen abgegeben, in denen die Polizisten auf Männer oder Frauen trafen, die sich in einer psychischen Ausnahmesituation befanden oder bereits wegen psychischer Erkrankungen in Behandlung waren. Einige der Personen, die bei einem Polizeieinsatz erschossen wurden, hatten Messer bei sich.
Die genauen Umstände des Vorfalls in Nürnberg sind derzeit noch unklar. Wie üblich in solchen Fällen soll das bayerische Landeskriminalamt zur Untersuchung des Schusswaffengebrauchs hinzugezogen werden. (kmm/dpa)
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