Moderator fragt nach Nietzard-Rücktritt, Banaszak nur: "Habe andere Möglichkeiten"
Im ZDF-"Morgenmagazin" ging es am Mittwoch um den polizeikritischen Post der Grüne-Jugend-Chefin Jette Nietzard. Diese posierte auf einer Instagram-Story vom Freitag mit einem "ACAB"-Pullover ("all cops are bastards"). Die Provokation sorgte für viel Aufsehen und Kritik, auch in den eigenen Parteikreisen. Denn der Spruch ist unter anderem in linksradikalen Kreisen verbreitet.
Der Grüne-Parteivorsitzende Felix Banaszak nannte den Beitrag "inakzeptabel". Das sei "nicht die Position der Grünen" und "auch nicht die Position der grünen Bundestagsfraktion", erklärte er im ZDF. Diese angelegte Provokation in der Öffentlichkeit wäre allerdings "nicht besonders schlau". Da bohrte der Moderator nach: "Sie gehen ja nur einen halben Schritt. Sie fordern nicht den Rücktritt." Banaszak entgegnete, dass die Grüne Jugend "ein eigenständiger Verband" sei. Wäre er noch "in der Grünen Jugend, (...) würde ich mich fragen, mit welchen Akzenten ich eigentlich gerade in der Öffentlichkeit und auch in der Partei auftauchen würde."
Banaszak erwägt keine Rücktrittsforderung nach Nietzard-Post: "Ich habe andere Möglichkeiten"
Er sei mit Nietzard und auch der Grünen Jugend allgemein "seit vielen Monaten immer mal wieder im Gespräch". Und erklärte weiter, dass er sich in der Jugend eine Diskussion darüber wünsche, "ob man eigentlich Politik mitgestalten möchte" oder "ob man einfach nur alle paar Wochen mit einer neuen Provokation die Schlagzeilen beherrschen möchte." Er hätte da eine Präferenz und einen Ratschlag. "Aber ein Parteivorsitzender der Grünen, der seiner Jugendorganisation öffentlich erklärt, was sie zu tun hat? Ich habe andere Möglichkeiten", meinte Banaszak.
Was die anderen Möglichkeiten sind, führte der Grüne-Parteivorsitzende nicht aus. Eine Forderung zum Rücktritt gehört demnach allerdings nicht dazu.