Deutscher Getränke-Hersteller ist insolvent – Aus für einstige Vorzeigefirma
Die Hoffnungen waren einst groß, doch die Schieflage konnte nicht mehr korrigiert werden: Ein deutscher Getränke-Hersteller muss in die Insolvenz gehen.
Beuna – Die Serie von Insolvenzen bei renommierten und traditionsreichen Unternehmen in Deutschland reißt nicht ab. Besonders aufsehenerregend war die Insolvenz eines Schwergewichts in der Baubranche – genauso die Insolvenz eines Weltmarktführers aus Deutschland. Die angespannte Lage führte sogar dazu, dass in einer einzigen Woche bis zu 30 Insolvenzen verzeichnet wurden. So musste auch ein bekannter Heizungsspezialist ebenso die Insolvenz anmelden. Jetzt trifft es eine weitere durchaus bekannte Firma: Die Frischemanufaktur hat Insolvenz angemeldet, gab das Insolvenzgericht in Halle bekannt.
Aus für einstige Vorzeigefirma – Getränke-Hersteller Frischemanufaktur ist insolvent
Das Food-Start-up wurde 2017 von Jenny Müller gegründet und erlangte seit 2019 Bekanntheit mit seinem Produkt, dem sogenannten „Lieblingswasser“ – in Medienberichten ist von einer Vorzeigefirma gerade für den Osten die Rede. Deutschlandweit vertriebene Geschmacksrichtungen wie „Wasser mit Zitrone und Thymian“ oder „Brombeere mit Zitronengras“ werden unter anderem bei Rewe verkauft. „Trotz Verhandlungen mit Interessenten war die Investorensuche nicht erfolgreich“, sagte Insolvenzverwalter Christian Heintze der Mitteldeutschen Zeitung. Das Unternehmen plante, bis zum Sommer 2023 bis zu 150.000 Flaschen pro Monat seiner mit Kräutern und Früchten aromatisierten Wässer herzustellen.
Doch ein Blick auf die Zahlen scheint dramatisch: Der Betrieb habe „nie Gewinne erwirtschaftet“, so Heintze weiter. „Die Umsätze haben nicht zu den Kosten gepasst.“ Neben Getränken hat die Frischemanufaktur auch Obstsalate hergestellt. Man wollte die Fruchtsalate durch ein spezielles Frischhalteverfahren in ihrer Haltbarkeit optimieren – und sich so einen Vorteil verschaffen. Doch vergebens: „Es funktionierte einfach nicht“, sagte Gründerin Jenny Müller bereits in der Vergangenheit.
Insolvenzverwalter: „Es fand sich niemand, der die Firma übernehmen wollte“
Die Frischemanufaktur hatte durchaus Chancen am Markt: „Das Produkt wurde für gut befunden. Es fand sich aber niemand, der die Firma übernehmen wollte. Eine Fortführungsperspektive gibt es damit nicht“, zitiert die Mitteldeutschen Zeitung den Insolvenzverwalter. Zuletzt fanden sich keine Investoren mehr, die das Unternehmen weiter finanzieren wollten. „So geht es auch anderen jungen Unternehmen.“ Zuletzt machte ein Hersteller für Babynahrung Schlagzeilen, der jetzt pleite ist.